Ein Herzinfarkt ist ein einschneidendes Erlebnis. Es kann dauern bis das alte Vertrauen in den eigenen Körper wiederhergestellt ist. Wir empfehlen für eine gute psychische und physische Belastbarkeit auf Folgendes zu achten:
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Ein Herzinfarkt ist ein einschneidendes Erlebnis
Es gilt, das Vertrauen in den eigenen Körper wiederzugewinnen und vor allem natürlich einen zweiten Herzinfarkt zu vermeiden. Auch ist das Risiko eines Schlaganfalls nach einem Herzinfarkt erhöht, sodass insgesamt eine konsequente Therapie sowohl medikamentös als auch nicht-medikamentös erforderlich ist. Das Ziel muss eine gute körperliche und psychische Belastbarkeit ähnlich der vor dem Infarkt sein. Die Belastbarkeit hängt sicherlich ganz wesentlich auch von der Größe des Herzinfarktes beziehungsweise von dem Anteil an untergegangenem Herzmuskelgewebe ab. Die neuen Therapiestrategien, vor allen Dingen die kathetergestützte Wiedereröffnung, sofern sie denn sehr schnell erfolgt, können insgesamt den Untergang von Herzmuskelgewebe verhindern (Time is muscle).
Fortschreitende Arteriosklerose verhindern
Der typische Herzinfarkt entsteht aufgrund des Aufbrechens einer Gefäßablagerung in den Herzkranzgefäßen mit rascher Gerinnselbildung, einem sogenannten Thrombus, der das Blutgefäß verschließt und zum Untergang von Herzmuskelgewebe führt. Es gilt in der Therapie nach einem Herzinfarkt die typischen Gefäßrisikofaktoren konsequent einzustellen. Hierzu gehören:
- LDL-Cholesterin senken, Zielwert LDL < 55 mg/dl
- Blutdruck senken, Ziel-Blutdruck in Ruhe < 135/85 mmHg
- Herzfrequenz in Ruhe, Zielherzfrequenz < 75 Schläge/min
- Verzicht auf Nikotin
- Einstellung des Blutzuckers
- Bewegung mit 150 min/Woche als Ziel
- Ernährungstherapeutische Maßnahmen: Mediterrane Kost
Medikamentöse Therapie nach einem Herzinfarkt
Wichtig ist eine konsequente Einnahme der verordneten Medikation, gerade in den ersten 12 Monaten danach. Die verordnete Medikation hat verschiedene Ansatzpunkte, wie die Hemmung der Blutplättchen, Cholesterinsenkung und eine Entlastung des Herzens.
Die medikamentöse Therapieübersicht nach einem Herzinfarkt kann man unter dem Stichwort der Big Five zusammenfassen.
Bewegungstherapie nach Herzinfarkt
Auch nach einem Herzinfarkt ist ausdauernde körperliche Aktivität sehr sinnvoll und verbessert die körperliche Belastbarkeit ebenso wie die Herz-Kreislauf- und Gefäßfunktionen. Sinnvoll sind 150 min/Woche in 4-5 Einheiten. Es ist sinnvoll dies unter Anleitung zu tun, das heißt, es sollte zuvor eine kardiologische Belastungsuntersuchung durchgeführt werden. Dabei geht es auch um die Festlegung eines maximalen Trainingspulses und der Trainingsintensität.
Warnsymptome nach einem Herzinfarkt
Die Symptome sind interindividuell sehr unterschiedlich. Es gilt zu bedenken, dass ca. 25% aller Herzinfarkte sogar ohne Symptome einhergehen. Wichtig ist es, sich die Vorläufersymptome eines Infarktes, wie Angina pectoris, Luftnot bei Belastung oder auch eher atypisch anmutende Symptome einzuprägen. Sollten diese Symptome dann erneut auftreten, so ist dieses als Warnzeichen zu verstehen und sollte eine zügige kardiologische Vorstellung nach sich ziehen.
Kardiologische Nachsorge nach Herzinfarkt
In der kardiologischen Nachsorge nach einem Herzinfarkt geht es darum, die optimale Therapie zu steuern und mit Ihnen gemeinsam zu besprechen. Es geht zum einen um Überprüfung des Erreichens der Therapieziele der arteriosklerotischen Risikofaktoren. Zudem geht es um regelmäßige Überprüfung der Herzfunktion und auch der sogenannten Ischämiediagnostik. Dies bedeutet eine Kontrolle, inwieweit es Hinweise für erneute Durchblutungsstörungen des Herzens gibt. Die Einnahme von Colchicin nach einem Herzinfarkt kann unter Umständen Sinn machen, erfahren Sie jetzt mehr über Colchicin, die Wirkung, mögliche Dosierungen, die aktuelle Studienlage und etwaige Nebenwirkungen!
Sollte der Herzinfarkt mit einem relevanten Absterben von Herzmuskelgewebe einhergegangen sein, so ist insbesondere auch eine Analyse des Risikos für ventrikuläre Herzrhythmusstörungen notwendig. Dies wird dann gemeinsam besprochen, bei hochgradig anhaltender Herzschwäche nach einem Herzinfarkt kommt dann auch eine ICD-Implantation in Betracht.
Zusammenfassung – Was ist nach einem Herzinfarkt wichtig?
Nach einem Herzinfarkt kann es Zeit in Anspruch nehmen, um die bekannte Sicherheit und das Vertrauen in den eigenen Körper wiederzuerlangen. Die konsequente Umsetzung medikamentöser und nicht-medikamentöser Therapiestrategien hilft hier gemeinsam eine maximale Risikominimierung vorzunehmen. Gemeinsam mit Ihren Ärztinnen und Ärzten ist es unser Ziel, eine gute psychische und körperliche Belastbarkeit im Verlauf wiederherzustellen.