Wir alle wissen, ein Herzinfarkt ist gefährlich. Aber was passiert dabei eigentlich und warum sterben Menschen plötzlich am Herzinfarkt? Wir klären auf.
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Herzinfarkt in Zahlen
Circa 280.000 Menschen erleben pro Jahr in Deutschland einen Herzinfarkt. Im Jahr 2018 verliefen davon 46.207 Herzinfarkte tödlich. Was passiert eigentlich bei einem Herzinfarkt, dass Herzinfarkte gerade in der Frühphase der ersten Minuten und Stunden häufig tödlich enden?
Frühkomplikationen bei einem Herzinfarkt
Die häufigste Frühkomplikation des Herzinfarktes sind Herzrhythmusstörungen aus der Hauptkammer, das sogenannte Kammerflimmern. Durch den Verschluss der Herzkranzarterie kommt es zur Minderdurchblutung des Herzmuskels und damit auch zur elektrischen Instabilität. Kammerflimmern ist eine ungeordnete, schnelle elektrische Aktivität des Herzens, vergleichbar mit einem elektrischen Zucken des Herzens. Mechanisch entspricht dies einem Herzstillstand, das heißt Blut wird nicht durch eine geordnete Kontraktion des Herzens in den Kreislauf ausgeworfen. Ohne erste Hilfe ist Kammerflimmern immer tödlich. Als Faustregel gilt, dass pro Minute ohne Therapie die Sterblichkeit bei Kammerflimmern um je 10% ansteigt. Seltenere Frühkomplikation die zum Herztod durch den Herzinfarkt führen können, sind:
– Herzwandruptur, das heißt Absterben des Herzmuskels und Zerreißen des Herzmuskels mit akuter Herzbeuteltamponade
– Ventrikelseptum-Ruptur: Zerreißen der Kammerscheidewand und Ausbildung eines großen Kurzschlusses zwischen linkem und rechtem Herzen. Hier kann die Notoperation lebensrettend sein.
– Herzinfarkt unter Einbeziehung des Herzklappen-Halteapparates: Es kommt zu einer akuten hochgradigen Undichtigkeit einer Herzklappe und kardiogenem Schock, die Notoperation der Herzklappe ist die Therapie der Wahl.
Therapie des Kammerflimmerns bei einem akuten Herzinfarkt
Die einzig mögliche Therapie des Kammerflimmerns ist der unmittelbare Beginn der Wiederbelebungsmaßnahmen mit Herzdruckmassage und Defibrillation mit Überführung des Kammerflimmerns in einen normalen Sinusrhythmus. Daher ist es bei der Reanimation außerhalb des Krankenhauses, also in der Regel durch Laien, so wichtig einen sogenannten automatischen externen Defibrillator anzubringen, um mit der Zweihelfermethode bei durchgehender Kardiokompression dann frühzeitig eine externe Defibrillation vor Eintreffen der Rettungskräfte zu erreichen.
Zusammenfassung
Die Gefahr des plötzlichen Herztodes durch einen Herzinfarkt ist bedingt durch die tödliche Herzrhythmusstörung Kammerflimmern. Die Laienreanimation bis zum Eintreffen der professionellen Rettungskette unter Zuhilfenahme eines automatischen externen Defibrillators, wenn vorhanden, ist hier lebensrettend. Wichtig ist: Die verstrichene Zeit vom Symptombeginn bis zur Alarmierung der Rettungskräfte ist die kritische Zeit. Daher bei Verdacht auf Herzinfarkt immer die Rettungskette unter 112 alarmieren!