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Dr. Stefan Dierkes
Dr. med. Stefan Dierkes besondere Expertise liegt auf der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen mittels Herzschrittmacher und Defibrillator. Dabei kommt ihm eine 14-jährige Erfahrung in verschiedenen Kliniken zugute. Allein mehr als 15.000 EKGs hat Dr. med. Stefan Dierkes in seiner kardiologischen Laufbahn bis heute durchgeführt. Zum Profil.

Herzschrittmacher und Defibrillator: Verschiedene Einsatzmöglichkeiten

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In der Kardiologie empfehlen wir unseren Patienten sowohl Herzschrittmacher als auch Defibrillatoren. Aber was ist eigentlich der Unterschied zwischen den Geräten und wann empfehlen wir welches Aggregat? Wir geben Ihnen eine Übersicht und klären im Folgenden auf!

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Herzrhythmusimplantate – Was ist das?

Im Jahr 2016 wurden in Deutschland ca. 150.000 Herzrhythmusimplantate eingesetzt. Davon waren ca. 107.000 Herzschrittmacheroperationen und ca. 49.000 Operationen mit einem implantierbaren Defibrillator.
Es gibt prinzipiell zwei Extreme von Herzrhythmusstörungen. Zum einen kann das Herz zu langsam schlagen. Zum anderen kann das Herz zu schnell schlagen. Sind beide Formen extrem ausgeprägt, kann es aufgrund des niedrigen Herzzeitvolumens zu einer Schwindelsymptomatik bis hin zur Ohnmacht kommen. Der Extremfall ist hier die Asystolie (= keine elektrische Kammeraktion) im bradykarden, das heißt zu langsamen Spektrum, bzw. das Kammerflimmern im tachykarden Spektrum (über 350 elektrische chaotische Entladungen pro Minute). Beide führen zu einem Herz-Kreislaufstillstand durch fehlenden Auswurf des Blutes in den großen Kreislauf.

Herzschrittmacher

Schlägt das Herz zu langsam und besteht gleichzeitig eine Symptomatik des langsamen Herzschlages, wie Schwindel oder Ohnmachtsanfälle oder eingeschränkte Belastbarkeit, so kann ein Herzschrittmacher sinnvoll sein. Der Herzschrittmacher übernimmt dann die Impulsgebung an das Herz und führt über den elektrischen Impuls im Sinne der elektromechanischen Kopplung zu einem Zusammenziehen des Herzens und Auswurf von Blut in den Kreislauf. Herzschrittmacher arbeiten zeitgesteuert. Das heißt, dass bei einer einprogrammierten Grundherzfrequenz von 60 Schlägen pro Minute, der Herzschrittmacher einen Impuls abgibt, wenn er nach einer Sekunde vom Herzen keinen eigenen elektrischen Impuls wahrnimmt. Herzschrittmacher übernehmen also, je nach Erkrankung des Sinusknotens oder des AV-Knotens, den Takt des Herzens bzw. die synchronisierte Überleitung der elektrischen Erregung der Vorkammer auf die Hauptkammer.

Implantierbarer interner Defibrillator

Kommt es zum Auftreten von Kammerflimmern, so ist die Defibrillation so früh wie möglich notwendig und lebensrettend. Wir identifizieren in der Kardiologie Menschen mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von Kammerflimmern und damit für das Auftreten des plötzlichen Herztodes. Insbesondere sind dies Menschen, die einen plötzlichen Herztod ohne erkennbare reversible Ursache bereits überlebt haben oder aber, typischerweise nach einem Herzinfarkt, eine anhaltende hochgradige Pumpfunktionsstörung haben. Bei diesen Patienten implantieren wir einen internen Defibrillator. Dieser überwacht 24 Stunden am Tag den Herzrhythmus und erkennt zuverlässig schnelle Tachykardien aus der Hauptkammer bis hin zu Kammerflimmern und kann diese hocheffektiv frühzeitig durch eine interne Schockabgabe über die Elektrode, die im Herzen liegt, beenden. Der interne implantierbare Defibrillator ist sozusagen der „Notarzt an Bord“ für Menschen mit einem erhöhten Risiko für den plötzlichen Herztod. Anders als der Herzschrittmacher, der bei einem zu langsamen Puls hilft, hilft also der implantierbare Defibrillator bei einem viel zu schnellen Puls aus der Hauptkammer. Zudem haben interne Defibrillatoren immer auch eine zusätzliche Herzschrittmacherfunktion.

Biventrikuläre Stimulation

Bei einer hochgradigen Herzschwäche mit gleichzeitig bestehendem Linksschenkelblock, das heißt einer Leitungsverzögerung der linken Hauptkammer sichtbar im EKG, kann eine sogenannte biventrikuläre Stimulation sinnvoll sein. Das heißt, die Leitungsverzögerung durch den Linksschenkelblock und damit der negative Einfluss auf das Pumpverhalten des Herzens wird durch die biventrikuläre Stimulation möglichst aufgehoben. Dies bedeutet, dass über eine zusätzliche Elektrode, die in den sogenannten Koronarsinus gelegt wird, welcher auf die Seitenwand des linken Ventrikels zieht, das linke Herz frühzeitiger stimuliert werden kann. Es kommt somit zu einer Resynchronisation der Herzkontraktion des linken und rechten Ventrikels und darüber hinaus auch zu einer Resynchronisation der Kontraktion der einzelnen Abschnitte der linken Kammer. Die biventrikuläre Stimulation, auch Resynchronisationstherapie genannt, führt in den allermeisten Fällen zu einer anhaltenden Verbesserung der Herzpumpkraft. Wir kennen unterschiedliche Geräte, welche in Abhängigkeit der Grunderkrankung zusätzlich auch noch neben der Schrittmacherfunktion eine interne Defibrillatorfunktion haben.

Zusammenfassung

Wir in der Kardiologie suchen für jeden Menschen individuell das richtige Herzrhythmusimplantat aus. Ein wichtiges Kriterium zur Entscheidung ist vor allem die klinische Symptomatik, wie Ohnmachtsanfälle, überlebter plötzlichen Herztod oder ein stattgehabter Herzinfarkt. Darüber hinaus sind EKG-Kriterien, wie der Linksschenkelblock, und Ultraschallverfahren zur Beurteilung der linksventrikulären Pumpkraft hier ausschlaggebend.

Literatur

  Auricchio A. et al. 2013 ESC Guidelines on Cardiac pacing and cardiac resynchronization therapy. European Heart Journal 2013: 34; 2281-2329

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