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Dr. Natalie Fleissner
Dr. Natalie Fleissner
Dr. med. Natalie Fleissner studierte Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zu ihren Behandlungsschwerpunkten gehört die Bildgebende Diagnostik. Besonders große Expertise hat sie zudem bei der Kontrolle und Nachsorge von Schrittmachersystemen wie dem Implantierbaren Defibrillator (ICD) und hochkomplexen Dreikammerschrittmachern. Zum Profil.

Besondere kardiovaskuläre Risikofaktoren bei Frauen

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Die klassischen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind gut bekannt und betreffen beide Geschlechter. Daneben gibt es aber auch spezifisch weibliche Risikofaktoren, die die kardiovaskuläre Gesundheit gefährden können. Viele Frauen kennen ihr Risiko nicht. Was sind das für Risikofaktoren und welche Rolle spielen sie in der Praxis? Wir lösen auf.

 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: führende Todesursache bei Frauen in Deutschland

Wie in den Vorjahren führen Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch 2020 die Todesstatistik in Deutschland an.

Mit 338.001 Verstorbenen war gut ein Drittel (34 %) aller Sterbefälle darauf zurückzuführen. 47 % davon waren Männer, 53 % Frauen. Männer erleiden zwar häufiger einen klassischen Herzinfarkt (Myokardinfarkt Typ I), aber Frauen sterben in Deutschland deutlich häufiger an anderen Herzkrankheiten (Myokardinfarkt Typ II oder Dissektionen) und Schlaganfällen.

Klassische Risikofaktoren für die Herz-Kreislauf-Gesundheit

Die wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind neben kardiometabolischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und Adipositas eine familiäre/genetische Disposition sowie negative Verhaltensweisen wie Rauchen, körperliche Inaktivität und ungesunde Ernährung.

Spezielle Risikofaktoren bei Frauen

Schwangerschaft: Bluthochdruck, Präeklampsie

Was viele Frauen und selbst Ärzte nicht wissen: der Verlauf einer Schwangerschaft beeinflusst das spätere kardiovaskuläre Risiko von Frauen.

Zu den häufigsten kardiovaskulären Erkrankungen in der Schwangerschaft zählt Bluthochdruck: Etwa 5-10 % der Schwangeren in Europa sind betroffen und der Bluthochdruck ist zudem eine der häufigsten mütterlichen Todesursachen.

Eine besonders schwere Form der Bluthochdruckerkrankung stellt die Präeklampsie dar. Hierbei ist der Bluthochdruck mit schweren Organkomplikationen verbunden. Besser bekannt ist die Präeklampsie unter dem Ausdruck „Schwangerschaftsvergiftung“. Sie tritt bei 2-5% aller Schwangerschaften auf.

Präeklampsie genauso starker Risikofaktor wie Rauchen

Frauen, die während der Schwangerschaft unter Bluthochdruck oder Präeklampsie leiden, haben im späteren Leben eine höhere Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen und Bluthochdruck. Die Präeklampsie gilt als ein ähnlich starker Risikofaktor wie Rauchen. Die American Heart Association hat Präeklampsie daher als ersten geschlechtsspezifischen Risikofaktor für Herzinfarkte anerkannt.

Nach einer Präeklampsie kommen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz vierfach häufiger vor und das Risiko für koronare Herzerkrankung und Schlaganfall ist doppelt so hoch wie bei Frauen mit unauffälliger Schwangerschaft.

Betroffene Frauen sollten ihren Blutdruck nicht nur nach der Geburt, sondern auch im Verlauf regelmäßig kontrollieren.

Erhöhtes Risiko: Frühzeitige Menopause

Bei etwa jeder 10. Frau beginnen die Wechseljahre schon im Alter von 45 Jahren oder früher. Eine vorzeitige, d.h. vor dem 40. Lebensjahr oder frühe Menopause, vor dem 45. Lebensjahr, kann das kardiovaskuläres Risiko erhöhen.

In einer umfangreichen Datenanalyse (2016) wurde bei einem Einsetzen der Menopause vor dem 45. Lebensjahr ein um 50 % höheres Risiko für die koronare Herzkrankheit nachgewiesen. Das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben, war um 19% erhöht. Interessanterweise hatte das Eintrittsalter der Menopause keinen Einfluss auf das Schlaganfallrisiko.

Vor der Menopause schützen Östrogene das Herz-Kreislaufsystem. Sie sorgen dafür, dass die Gefäße elastisch bleiben, erhalten die Gefäßfunktion (endotheliale Funktion) und haben so letztendlich postiven Einfluss auf den Blutdruck. Zudem wird auch das Immunsystem durch die Östrogene beeinflusst.

Sinkende Östrogenspiegel sind daher mit einer Störung der vasomotorischen Funktion, z.B. koronaren Vasospasmen und Mikrozirkulationsstörungen verbunden.

Es gibt auch Hinweise darauf, dass der Verlust der Ovarialfunktion langfristig zu einer erhöhten Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems und damit zu einer endothelialen Dysfunktion, Entzündung, Veränderungen des Immunsystems und letztlich zu Gefäßschädigungen führt.

Fazit – Besondere Risikofaktoren bei Frauen beachten

Frauen mit Bluthochdruck oder Präeklampsie in der Schwangerschaft sowie einer frühen Menopause haben im späteren Alter ein erhöhtes Risiko, einen Bluthochdruck, einen Schlaganfall oder eine koronare Herzerkrankung zu entwickeln.

Daher empfehlen wir bei betroffenen Frauen eine frühzeitige Kontrolle des Blutdruckes. Frauen mit einer frühen Menopause könnten von einer Hormonersatz-Therapie profitieren.

Literatur
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