Die aortokoronare Bypassoperation ist eine große Operation. Für einen optimalen Verlauf zur raschen Genesung nach der Operation sollten einige Verhaltensregeln beachtet werden. Wir klären auf!
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Aortokoronare Bypassoperation
Die aortokoronare Bypassoperation wird durch den Herzchirurgen durchgeführt. Sie wird dann durchgeführt, wenn viele Engstellen in den drei großen Herzkranzgefäßen vorhanden sind und diese vor allem einen sehr komplexen Charakter aufweisen. Das Bypassgefäß überbrückt die Engstelle in dem verengten Koronargefäß, das heißt es wird eine Umgehung der Blutgefäßleitung angelegt. Das Bypassgefäß beginnt in der Hauptschlagader direkt oberhalb des Herzens oder im Bereich des Schlüsselbeines. Das Bypassgefäß wird hinter die Engstelle auf das natürliche Herzkranzgefäß aufgenäht. Dadurch gelangt Blut auf Umwegen hinter die Engstelle und verbessert die Durchblutung des Herzmuskels.
Die Bypassgefäße können aus körpereigenen Arterien oder Venen bestehen. Ein häufiges Bypassgefäß ist die Brustwandarterie die aus der Schlüsselbeinarterie entlang des vorderen Brustkorbes zieht. Weitere arterielle Bypassgefäße sind z.B. die Arteria radialis, eine der größeren Unterarmarterien. Der Unterarm wird durch 2 Arterien versorgt, sodass hier eine Arterie verwendet werden kann ohne die Durchblutung der Hand zu gefährden. Eine weitere Möglichkeit zum Einsatz in Umgehungskreisläufen sind Venen. Diese werden aus dem Bein entnommen. Dabei handelt es sich um die oberflächlichen Venen.
Operative Anlage der Bypassgefäße
Die aortokoronare Bypassoperation durch den Herzchirurgen wird in ausgewählten Fällen auch am schlagenden Herzen durchgeführt, dies ist technisch jedoch nicht immer umsetzbar. In anderen Fällen kommt die Herz-Lungen-Maschine zum Einsatz, was bedeutet, dass für eine gewisse Zeit ein künstlicher Kreislauf angelegt wird. In diesem Zeitraum schlägt das Herz nicht und die Operation kann mit Hilfe des künstlichen Herz-Kreislaufes durchgeführt werden.
Zur Anlage der Bypassgefäße ist die Eröffnung des Brustkorbes durch Teilen des Brustbeines (sog Sternotomie) meistens notwendig. In ausgewählten Fällen, zum Beispiel falls nur die innere linke Brustwandarterie als Bypass angelegt wird, kann der Zugang zum Herzen auch durch einen kleineren seitlichen Schnitt zwischen den Rippen erfolgen.
Wann wird eine aortokoronare Bypassoperation durchgeführt?
Bei Vorliegen von relevanten Engstellen und Durchblutungsstörungen ist die Indikation für eine Verbesserung der Herzmuskeldurchblutung gegeben. Hierzu stehen zum einen die katheter-gestützte Stentoperation und zum anderen die operative aortokoronare Bypassoperation zur Verfügung. Vereinfacht kann gesagt werden, dass die aortokoronare Bypassoperation insbesondere bei fortgeschrittener schwerer Erkrankung zum Tragen kommen kann. Bei komplexen Situationen wird zwischen Kardiologen und Herzchirurgen das ideale Verfahren individuell besprochen.
Verhalten nach aortokoronarer Bypassoperation
Für eine rasche Genesung und Wundheilung sind einige Verhaltensregeln nach der Operation zu beachten. Im Fokus stehen dabei eine konsequente Heilung und Zusammenhalt des knöchernen Brustbeines. Sie sollten daher in den ersten 12 Wochen, in denen das Brustbein verheilt folgendes beachten:
- Keine Lasten größer 3 kg heben
- Keine einseitige Belastung
- Querbewegung des Oberkörpers vermeiden
- Nicht auf der Seite liegen
- Beim Husten beide Arme vor dem Brustkorb verschränken
Bezüglich der Mobilität empfehlen wir folgende Verhaltensregeln:
- 6 Wochen kein Auto fahren wegen möglicher Kreislauf- oder Herzrhythmusstörungen in der frühen postoperativen Phase, zudem mögliche Gurtverletzung des frisch operierten Brustkorbes
- Flugreisen ca. 4 Wochen vermeiden bis zur vollständigen Resorption der intrathorakalen Gasansammlung
- 3 Monate kein Fahrradfahren aufgrund der Sturzgefahr mit Verletzung des frisch operierten Brustkorbes
Nachsorge nach aortokoronarer Bypassoperation
Nach einer aortokoronaren Bypassoperation sind kardiologische Kontrolluntersuchungen sinnvoll. Hierbei geht es vor allem um Überwachung des Herzrhythmus und der Herz-Muskelkraft. Darüber hinaus sollte das Voranschreiten der Grunderkrankung, der Arteriosklerose, durch konsequente Einstellung der Risikofaktoren gestoppt werden:
- Konsequenter Nikotinverzicht
- LDL-Cholesterin Senkung unter 55 mg/dl
- Blutdruck in Ruhe unter 135/85 mmHg
- Blutzuckereinstellung