Die Ruheherzfrequenz bei uns Menschen ist individuell unterschiedlich, in der Regel haben Frauen eine höhere Ruheherzfrequenz als Männer. Sollte sich Ihre Ruheherzfrequenz verändern in einem Bereich von z.B. mehr als 20 Schlägen/min im Vergleich zu ihrem gewohnten Herzfrequenzniveau, so sollten Sie dies ärztlich abklären lassen. Diese Veränderungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben, wir klären auf.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Herzfrequenz in Ruhe
Die Ruheherzfrequenz ist vor allem auch individuell vorgegeben, sie liegt bei Erwachsenen niedriger als bei Kindern. Zudem ist die Ruheherzfrequenz in der Regel bei Frauen höher als bei Männern. Die Ruheherzfrequenz ist auch abhängig vom sportlichen Trainingszustand und vom Körpergewicht. Ist die Ruheherzfrequenz > 100 Schläge/min, so sprechen wir von einer Tachykardie.
Aus epidemiologischen Gesichtspunkten ist es günstiger, eine Ruheherzfrequenz von zum Beispiel 60 als 90 Schläge/min zu haben. 90 Schläge/min ist eine Ruheherzfrequenz im hochnormalen Bereich bezogen auf die Definition einer Tachykardie, das heißt zu schneller Herzschlag bei einer Herzfrequenz von > 100 Schlägen/min.
Wann sollte die Abklärung einer erhöhten Herzfrequenz erfolgen?
Beobachten Sie eine Herzfrequenz > 100 Schläge/min, so sollte dies ärztlich abgeklärt werden. Zudem ist dies aber auch sinnvoll, wenn Sie eine Veränderung ihrer Ruheherzfrequenz mit einer Änderung z.B. um 20 Schläge/min beobachten. Dies bedeutet, dass Sie stets Ruheherzfrequenzen z.B. in einem Bereich um 60 Schläge/min beobachten und in der Folge sich das Herzfrequenzniveau auf z.B. 80 Schläge/min anhebt, ohne dass Sie begleitende Veränderungen oder Symptome bemerken.
Ursachen für die Erhöhung der Herzfrequenz in Ruhe
Streng genommen können wir die Ursachen in 2 Gruppen einteilen: Zum einen kann die Ursache selbst im Herz liegen, zum anderen kann sie auch extrakardial, das heißt außerhalb des Herzens, liegen.
Zu den kardialen Ursachen gehören beispielsweise:
Extrakardiale Ursachen, das heißt Ursachen außerhalb des Herzens, sind ebenfalls häufig der Grund für eine Erhöhung der Ruheherzfrequenz. In der Regel führen die extrakardialen Ursachen zu einer Aktivierung des sympathischen Nervensystems, welches einen beschleunigenden Einfluss auf die Ruheherzfrequenz hat. Zu diesen häufigen extrakardialen Ursachen der Erhöhung einer Ruheherzfrequenz gehören z.B.:
- Schilddrüsenüberfunktion
- Entzündungen im Körper
- Blutarmut
- Allergien
- Alkohol und Nikotin
- Mangel an körperlichem Training
- Flüssigkeitsmangel
- Übergewicht
- vegetative Dysbalance
- Medikamente, z.B. Asthmasprays, bestimmte Psychopharmaka, bestimmte Blutdrucksenker (z.B. Kalziumantagonisten vom Nifedipin Typ)
Ruhepuls überwachen: Monitoring der Herzfrequenz
Das regelmäßige Pulstasten zur Überwachung der Herzfrequenz ist sinnvoll, z.B. empfehlen wir ab dem 60. Lebensjahr regelmäßig, beispielsweise 2 x/Woche den Puls zu tasten, insbesondere auch vor dem Hintergrund zu erfühlen, ob der Puls regelmäßig oder unregelmäßig ist. Hier können erste Hinweise für das Vorliegen von sogenanntem Vorhofflimmern detektiert werden. Bei einem durchgehend unregelmäßigen Puls, typischerweise auch mit einer Erhöhung des Pulsniveaus, sollten Sie unbedingt das Schreiben eines EKG’s anstreben. Automatische Messungen des Pulsniveaus mit einer Armbanduhr sind ebenfalls eine Möglichkeit, um rasch eine Veränderung festzustellen und frühzeitig reagieren zu können.