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Dr. Stefan Dierkes
Dr. med. Stefan Dierkes besondere Expertise liegt auf der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen mittels Herzschrittmacher und Defibrillator. Dabei kommt ihm eine 14-jährige Erfahrung in verschiedenen Kliniken zugute. Allein mehr als 15.000 EKGs hat Dr. med. Stefan Dierkes in seiner kardiologischen Laufbahn bis heute durchgeführt. Zum Profil.

Implantierbarer Defibrillator und Sport

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Wir Kardiologen empfehlen ja gerne Sport. Aber wie ist das, wenn ich einen implantierbaren Defibrillator habe? Darf ich dann Sport treiben? Was muss ich beachten? Wir klären im Folgenden auf!

 

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Implantierbarer Defibrillator

Ein implantierbarer Defibrillator wird implantiert, wenn bei einem Menschen ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Herztod durch schnelle Herzrhythmusstörungen aus der Herzkammer besteht, oder aber ein plötzlicher Herztod, ohne erkennbare reversible Ursache, überlebt wurde. Der implantierbare Defibrillator besteht aus einem Aggregat, welches ähnlich wie bei einem Herzschrittmacher im oberen Brustbereich, unterhalb des Schlüsselbeins unter die Haut und Muskulatur gelegt wird. Darüberhinaus verfügt es über Elektroden, welche über die herzzuführenden Venen vorgebracht werden und elektrischen Kontakt mit dem Herzen haben. Diese Elektroden überwachen ständig den Herzrhythmus und können im Bedarfsfall nicht nur Schrittmacherimpulse abgeben, sondern auch schnelle Herzrhythmusstörungen, wie Kammerflimmern, über eine interne Schockabgabe zuverlässig terminieren und so das Leben retten. Das alltägliche Leben mit einem implantierbaren Defibrillator ist eigentlich kaum eingeschränkt. Eine Frage die sich häufig stellt ist, ob mit einem solchen Aggregat Sport getrieben werden kann.

Implantierbarer Defibrillator – Auswahl der richtigen Sportart

Menschen die regelmäßig Sport treiben und bei denen ein implantierbarer Defibrillator eingesetzt wird, sollten zuvor mit dem Operateur absprechen ob das Aggregat unter dem linken oder dem rechten Schlüsselbein eingesetzt wird. Die häufigste Implantationsstelle ist unterhalb des linken Schlüsselbeines. Es kann aber auch hiervon abweichend, beispielsweise bei Linkshändern und bestimmten Sportarten wie z.B. Tennisspiel, sinnvoll sein das Aggregat rechtsseitig unterhalb des Schlüsselbeins zu implantieren.

Die Wahl der Sportart ist sehr wichtig. Kontaktsportarten wie Kampfsport oder auch intensives Fußball- und Handballspiel sollten gemieden werden. Eine überstarke mechanische Beanspruchung des Aggregates und der Elektroden kann hier zu Defekten und Fehlfunktionen führen. Schwimmen, Laufen oder Radfahren sind Sportarten die mit einem implantierbaren Defibrillator möglich sind.

Defibrillator – Was muss ich vor dem Sportbeginn beachten?

Der implantierbare Defibrillator überwacht ständig Ihren Herzrhythmus. Die Therapien über das Aggregat sind herzfrequenzabhängig, das heißt bei sehr schnellen Herzrhythmusstörungen setzt das Aggregat ein, eine typische Programmierung ist z.B. bei Herzfrequenzen über 170 Schlägen/min. Dies kann selbstverständlich individuell und in Abhängigkeit der Krankengeschichte auch anders programmiert sein. Wichtig ist nun, dass zuvor festgelegt wird, welche maximale Herzfrequenz beim Sport erreicht werden dar, um einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu möglichen Therapien des Gerätes zu haben. Das heißt es sollte eine Pulsbegrenzung unter Belastung mit dem behandelnden Kardiologen zuvor abgesprochen werden. Es sinnvoll altersabhängig und abhängig vom Fitnesszustand die Herzfrequenz bei Belastung z.B. nicht über einen Puls von 120 Schlägen/min zu steigern.

Dies ist darüber hinaus auch bei einigen Herzerkrankungen, welche zur Implantation eines Defibrillators führen, sinnvoll. Hierzu gehören beispielsweise stattgehabte Herzinfarkte und eine deutliche Einschränkung der Herzkraft.

Überwachung während des Sports

Menschen mit implantierbaren Defibrillatoren sollten während des Sports immer wieder ihren Puls überwachen um einerseits hohe Herzfrequenzspitzen aufgrund ihrer kardialen Grunderkrankung zu meiden, aber auch um Interferenzen mit der Programmierung des Aggregates zu verhindern. Eine Kontrolle mittels Pulsuhr ist hier sinnvoll. Sollte es während des Sports unerwartet zu einer Aggregatentladung kommen, so muss der Sport sofort beendet werden und ihr Kardiologe*in sollte aufgesucht werden.

Zusammenfassung – Defibrillator und Sport

Breitensport ist auch mit einem implantierbaren Defibrillator möglich. Wichtig ist aber die Auswahl der Sportart und vor Beginn des Sports eine ausführliche Besprechung mit dem behandelnden Kardiologen, um Sportart und auch Intensitäten abzusprechen. Insgesamt ist das Risiko für eine ICD-Aggregatentladung bei kontrolliertem Ansatz sehr gering. Das Risiko ist auch abhängig von der kardialen Grunderkrankung.  Beispielsweise ist das Risiko bei der sogenannten arrhythmogenen rechtsventrikulären Erkrankung beim Sport eine Herzrhythmusstörung zu erleiden wohl am größten. Daher ist im Wesentlichen die Entscheidung zum Sport nicht abhängig vom Tragen des ICD`s sondern von der kardialen Grunderkrankung. Beispielsweise kann ein warum auch immer ausgesprochenes Sportverbot durch das Tragen eines ICDs nicht aufgehoben werden.

Insgesamt gilt, dass der Sport insbesondere die kardiovaskulären Risikofaktoren, wie z.B. Bluthochdruck,  und die kardiale Grunderkrankung selbst, positiv beeinflusst und für die meisten Menschen mit einem implantierbaren Defibrillator daher möglich und sinnvoll ist.

Literatur

 Pellicia et al. 2020 ESC Guidelines on sports cardiology and exercise in patients with cardiovascular disease. European Heart Journal 2021: 42; 17-96

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