Wir alle kennen das Symptom Wasser in den Beinen. Es verbergen sich dahinter ganz unterschiedliche Erkrankungen. Insbesondere bei beidseitigen Beinödemen ist an das Herz zu denken, über Hintergründe klären wir auf!
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Beinödeme: Was ist das?
Beinödeme, umgangssprachlich Wasser in den Beinen, entstehen durch Austritt von Flüssigkeit aus dem Blutgefäßsystem in das Gewebe. Vereinfacht gesagt entstehen sie, wenn der Druck in den kleinsten Blutgefäßen größer ist als in der Umgebung und die Flüssigkeit quasi durch die Kapillarmembran in das Gewebe herausgepresst wird. Ein weiterer Mechanismus ist, wenn zu wenig Proteine im Blut enthalten sind, die Wasser binden können. Dadurch kann anhand des kolloidosmotischen Druckgefälles ebenfalls ausgleichend Wasser aus dem Blutgefäß in die Umgebung strömen. Wir unterscheiden akute von chronischen Beinödemen. Ein Beispiel für ein akutes einseitiges Beinödem ist zum Beispiel eine Thrombose. Ein chronisches einseitiges Beinödem zum Beispiel liegt bei einer chronisch-venösen Insuffizienz als Folgezustand einer Defektheilung nach einer Thrombose. vor.
Es gibt zwei Sonderform bei den Beinödemen.: Hierzu zählen das Lipödem, welches gekennzeichnet ist durch die Einlage von Fett im Gewebe und das Lymphödem, bei dem vermehrt Lymphflüssigkeit sich im Gewebe ansammelt.
Beinödem: Einseitig oder beidseitig?
Ein wichtiger Hinweis auf die Ursache von Beinödemen, ist die Frage ob beide Beine oder nur ein Bein betroffen ist. Beispielhafte Ursachen für beidseitige Beinödeme sind:
- Herzschwäche
- Leber- und Nierenerkrankung
- Nebenwirkung von Medikamenten: z.B. Calciumantagonisten, Betablocker, Cortison, etc.
- Allergisch oder entzündliche Genese
- Schwangerschaft
- Mechanisch, z.B. nach langem Sitzen
Einseitige Beinödeme entstehen vor allem durch:
- Tiefe Beinvenenthrombose
- Venöse oder lymphogene Abflussstörung
Beidseitige Beinödeme durch eine Herzschwäche:
Beinödeme durch eine Herzschwäche treten beidseitig auf, wobei die linke Seite etwas betont sein kann. Risikoerkrankungen, die mit einer Herzschwäche verbunden sein können, sind der Zustand nach einem großem Herzinfarkt mit Verlust pumpender Herzmuskelmasse oder z.B. hochgradige Herzklappenfehler. In der Regel gehen Beinödeme bedingt durch eine Herzproblem mit weiteren Symptomen einher.
Hierzu zählen zum Beispiel:
- Luftnot
- Eingeschränkte Belastbarkeit
- Nächtliches Wasserlassen
- Schwäche und ggf. Übelkeit
- Herzrhythmusstörungen
- Angina pectoris
Beinödeme: Was muss ich tun?
Beinödeme müssen immer ärztlich abgeklärt werden. Insbesondere bei beidseitigen Beinödemen ist an eine kardiale Ursache zu denken und Sie sollten eine Kardiologin oder einen Kardiologen aufsuchen. Das akute Auftreten einer einseitigen Beinschwellung ist ebenso dringlich abzuklären, in erster Linie ist dabei an eine Thrombose der tiefen Beinvenen zu denken.