Dr. Frank-Chris Schoebel
Dr. Frank-Chris Schoebel
Dr. Frank-Chris Schoebel arbeitet seit 25 Jahren als Kardiologe in Düsseldorf und war über 16 Jahre Mitarbeiter in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, davon 6 Jahre als Oberarzt. Zum Profil.

Watte im Kopf? – Benommenheit, Schwindel, Ohnmacht

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Schwindel oder Benommenheit – Watte im Kopf 

Jeder von uns hat schon einmal Schwindel, Benommenheit oder sogar eine Ohnmacht erlebt. 

Diese Symptome sind mit erheblichen Verunsicherung verbunden, nicht selten auch mit der Angst das Bewusstsein zu verlieren. Bedenken wir die möglichen Verletzungsfolgen einer Ohnmacht, dann ist das mehr als verständlich. 

In den aller meisten Fällen liegt eine medizinisch-erklärbare und behandelbare somatische, d.h. körperliche Störung vor. Wird die körperliche Störung nicht erklärt und behandelt, dann kann sich die Angst vor neuen verselbständigen. Quasi in einem Teufelskreis verstärkt die Angst vor immer wieder auftretender Unsicherheit die Angst davor. Folglich entwickelt sich dann nicht selten aus einer in erster Linie somato-psychischen Veränderung eine verselbständigte psycho-somatische Störung.  

Orientierungsstörungen im Raum – Benommenheit und Schwindel  

Die räumliche Orientierung in Bezug zur Umgebung wird beim Menschen entscheidend durch den Gesichtssinn über die Augen und das Gleichgewichtsorgan im Innenohr bestimmt. Hinzu kommt die Selbstwahrnehmung des Körpers über spezielle Tastkörperchen in Muskulatur und Haut. Störungen der Orientierung im Raum sowie des Bewusstseins, ohne dass ein Bewusstseinsverlust auftritt, sind ein häufiges Symptom. Wir unterscheiden zwischen Benommenheit und Schwindel, wobei Benommenheit häufig fälschlicherweise häufig auch als Schwindel bezeichnet wird.   

Schwindel – Symptom mit einer Systematik

Beim Schwindel, im Englischen „Vertigo“ handelt es sich um eine Störung mit einer Systematik. Man unterscheidet zwischen Drehschwindel (man hat das Gefühl, die Umgebung dreht sich um einen herum, wie auf einem Karussell), Schwankschwindel (man hat das Gefühl, man schwankt, wie auf einem Schiff) und einem Liftschwindel (man hat das Gefühl abzuheben, wie in einem Fahrstuhl). Die Ursache ist sehr häufig eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr, z.B. der häufige gutartige anfallsartige Lagerungsschwindel bzw. der nachgeschalteten Strukturen im Gehirn.

Bei Schwindel kann es sich um  dauerhafte oder vorübergehende Veränderung der Weiterleitung von Nervensignalen handeln. Auch neurologische Verarbeitungsprozesse können zu Problemen führen. Ursachen sind immer wieder der gutartige anfallsartige Lagerungsschwindel des Innenohrs., ein Tumor oder eine Nerventzündung. Auch Nackenverspannungen, zum Beispiel durch eine schwache Atemmuskulatur können den sogenannten zervikalen Schwindel auslösen.

Unsicherheiten in Bezug auf den umgebenden Raum können auch von z.T. auch vorübergehenden Veränderungen des Sehens ausgehen. Hier kann eine z.B. lokale Durchblutungsstörung des Sehnervs vorliegen. Dieses kann zu Gesichtsfeldausfällen bis hin zu Blindheit auf einem Auge oder z.B. auch Doppelbilder zur Folge haben. Die Diagnose und Behandlung dieser umschriebenen systematischen neurologischen Störungen erfolgt durch die Hals-Nasen-Ohren Ärztin, den Neurologen und/oder den Augenarzt.  

Benommenheit – Symptom ohne Systematik

Die Diagnose und Behandlung der diffusen Benommenheit ist eine Domäne der Herz-KreislaufmedizinBei der Benommenheit handelt es sich um eine diffuse Veränderung der Wahrnehmung. Die verschiedenen Ursachen führen zu Störungen, die im Gegensatz zum Schwindel nicht nur eine fokal umschriebene Gehirnstruktur, z.B. das Innenohr, sondern das ganze Gehirn betreffen.

Diese nicht-fokalen Ereignisse sind fast ausnahmslos Folge einer Veränderung der gesamten Gehirndurchblutung. Am häufigsten tritt eine kritische Verringerung der Blutversorgung in Verbindung mit einem zu geringen Blutdruck auf. Aber auch die alleinige Erhöhung des Blutdrucks kann Benommenheit zu Folge haben. Darüber hinaus spielt eine Verringerung des Blutflusses ein vollkommen unterschätzte Rolle.

Weil das ganze Gehirn betroffen ist, sind die Symptome diffus. Sie haben den Eindruck Watte im Kopf zu haben, die Umgebung wird unwirklich und Sie werden unsicher. Ihnen kann sogar kurz schwarz vor Augen werden und Sie haben den Eindruck das Bewusstsein komplett zu verlieren und wollen sich festhalten. Die Episoden sind meistens mit einem auslösenden Ereignis verbunden, können kurz sein, aber auch länger anhalten. Zu einem kompletten Bewusstseinsverlust kommt es selten, hier liegen meistens andere Ursachen vor. 

Benommenheit – Kreislaufstörungen die häufigste Ursache

Gemäß den häufigsten Ursachen ist die Benommenheit meistens direkte Folge einer Auslösesituation, die mit einer Steigerung der Kreislaufarbeit gegen die Schwerkraft verbunden ist. Es handelt sich hierbei um Veränderungen der Körperlage vom Liegen bzw. Sitzen in den stehenden Zustand bzw. auch um längeres ruhiges Stehen oder langsames Gehen. Dieser Wechsel ist mit einem erheblichen Mehraufwand zur Aufrechterhaltung des Blutdrucks und damit auch der Durchblutung des Gehirns verbunden.

Benommenheit – venöser Rückstrom von Blut gegen die Schwerkraft häufiges Problem

Wenn Sie ruhig stehen, dann muss im Venensystem das Blut gegen die Schwerkraft transportiert werden. Der lange Weg reicht dann von Ihrer Großzehe bis zum Herz-Brustraum. Dieses ist ein hochkomplexer Vorgang der auch die Muskulatur der Beine und des Körperstamms mit einbezieht.

Die Sogkraft von Herz und Lunge haben erst eine Wirkung, wenn das rückfließende Blut bereits ungefähr die Mitte des Bauchraums erreicht hat. Ist der Rückfluss unzureichend, dann steht dem Herzen nicht genug Pumpvolumen zu Verfügung, so dass Blutdruck und Blutfluss abfallen. Im Arteriensystem muss in aufrechter Körperhaltung das Gehirn gegen die Schwerkraft durchblutet werden. Dieser Regelkreis ist für Ihr Überleben von vordringlicher Bedeutung. Ein Kreislaufstillstand von mehr als 10 Sekunden führt zum Bewusstseinsverlust mit potentiell tödlichen Folgen.

Da die Änderung der Körperposition im Raum mit so kritischen Folgen verbunden sein kann, gibt es im Körper vor allen Dingen am Übergang von der unteren Hauptvene (Vena cava) zur rechten Herzvorkammer und in der Halsschlagader am Übergang vom Brustraum zum Gehirn Messstationen, die dafür sorgen, dass bei Bedarf Ausgleichsreaktionen ausgelöst werden um einen kritische Durchblutungsstörung des Gehirns zu vermeiden. Diese Ausgleichsreaktionen, so z.B. eine Steigerung der Herzfrequenz (Pumpe pumpt schneller) und/ oder eine Engerstellung von Arterien und Venen (Druck im hydraulischen System steigt), sind Adrenalin-vermittelt. 

Benommenheit – moderne Kreislaufmessung als Schlüssel zur richtigen Therapie 

In der Cardiopraxis wissen wir aufgrund eigener messtechnischer Erfahrungen mit der unblutigen Kreislaufmessung, dass bei der Diagnose und Therapie der Benommenheit die ursächliche Bedeutung von Herz-Kreislaufstörungen deutlich unterschätzt wird. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die komplette Messung des Kreislaufs, obwohl wissenschaftlich gesichert, aufgrund erhöhten Aufwands (einschl. der Komplexität der Auswertung) nicht verbreitet ist. Folge ist, dass bei Menschen mit Benommenheit sehr häufig die falsche Diagnose gestellt wird.  

Therapeuten stellen aufgrund diagnostischer und therapeutischer Ratlosigkeit auch immer wieder die Diagnose einer psycho-somatischen Erkrankung. Das hilft Ihnen als Betroffenen häufig nicht weiter. Diese Herangehensweise ist sogar in gewisser Weise nicht nur medizinisch falsch, sondern auch unethisch. Die Verantwortung für die Symptome wir in in Sie als Betroffene verlagert, obwohl sehr häufig eine somatisch feststellbare und therapeutisch korrigierbare Ursache vorliegt.

In diesem Sinne versuchen wir in der Cardiopraxis mit einem konsequenten wissenschaftlich-ganzheitlichen Ansatz die ursächlichen körperliche Ursachen für die Benommenheit zu erfassen, so zum Beispiel auch Benommenheit nach einer Impfung. Nach gezielter Korrektur von somatischen Störungen, wie z.B. im einfachsten Fall eines Flüssigkeitsmangels kommt es in den allermeisten Fällen im Sinne einer somato-psychischen Interaktion zu einer Normalisierung von Befinden und objektiven Messergebnissen; die Diagnose einer psycho-somatischen Erkrankung muss nur selten gestellt werden. 

 Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch

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