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Schlaganfall – immer ein Notfall!!
Ein Schlaganfall ist eine Notfallsituation. Allerdings ist der betroffene Mensch meistens hilflos oder nimmt den Schlaganfall selber gar nicht wahr. Die fehlende Wahrnehmung von Symptomen bei Betroffenen nennen wir in der Medizin „Neglect“ und dieses Verhalten ist gerade typisch bei einem akuten Schlaganfall.
Zeitliche Verzögerung kann kritisch für den weiteren Verlauf sein, denn je früher ein Schlaganfall medizinisch behandelt wird, desto geringer sind die Spätfolgen, wie z.B. eine schwere körperliche Behinderung.
Folglich kommt gerade Angehörigen bei der Erkennung des Schlaganfalls eine große Bedeutung für die Einleitung der Rettungskette zu. Wir erleben es in der Cardiopraxis immer wieder, dass dem Ehepartner am Morgen beim Frühstück oder bei der Hausarbeit auffällt, dass mit dem Partner irgendetwas nicht stimmt.
Schlaganfall bei Mitmenschen erkennen
Folglich ist es sinnvoll, wenn Sie als Mitmensch die Symptome eines Schlaganfalls auch bei anderen Menschen erkennen können. Das gilt vor allen Dingen dann, wenn Menschen in Ihrem sozialen Umfeld Risikofaktoren für einen Schlaganfall haben, wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Vorhofflimmern oder auch eine Koronare Herzkrankheit.
Bemerkbar macht sich ein Schlaganfall zum Beispiel durch folgende Warnsymptome:
- hängender Mundwinkel
- halbseitige Lähmung
- Sprachstörung
- Sehstörungen
- Schwindel und Gangstörung
- heftigster, nicht gekannter Kopfschmerz
Nutzen Sie den FAST-Test:
Schlaganfall – so verhalten Sie sich bei einem Notfall
Wenn Sie (z. B. als Angehöriger oder Arbeitskollege) einen Schlaganfall vermuten, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Wählen Sie sofort 112, um einen Notruf abzusetzen!
- Äußern Sie Ihren Verdacht auf einen Schlaganfall und beschreiben Sie genau, seit wann welche konkreten Symptome bestehen!
- Beachten Sie: Nicht Sie, sondern die Notrufzentrale beendet das Gespräch! Somit gehen keine wichtigen Informationen (z. B. die Adresse) verloren.
- Und: Fahren Sie niemals die betroffene Person selbst in die Klinik!
Schlaganfall – das machen Sie, bis der Rettungsdienst eintrifft
Bis der Rettungsdienst eintrifft, sollten Sie sich intensiv um den Menschen mit Verdacht auf Schlaganfall kümmern:
- Beruhigen Sie ihn, indem Sie mit ihm sprechen!
- Signalisieren Sie, dass Hilfe zeitnah kommt!
- Öffnen Sie enge Kleidung!
Auch körperlich können Sie die Person unterstützen:
- Sorgen Sie für eine 30 Grad-Oberkörperhochlagerung (z. B. mit einem Kissen)!
- Achten Sie, dass sie auf dem Sofa oder Boden sitzt, nicht auf dem Stuhl (Sturzgefahr!)!
- Wenn die Person bewusstseinsgestört ist und normal atmet: Machen Sie eine stabile Seitenlage! Auch bei Erbrechen können Sie eine stabile Seitenlage durchführen.
- Wenn die Person bewusstlos ist und nicht normal atmet: Beginnen Sie mit Wiederbelebung!
Bei einem Schlaganfall können Schluckstörungen auftreten. Daher sollten Sie der betroffenen Person
- keine Medikamente geben
- kein Essen oder Trinken reichen
- mögliche Zahnprothesen entfernen
Schlaganfall – Dokumentation für Klinik bereithalten
Wenn der Notarzt bzw. die Notärztin eintrifft, geben Sie bitte Medikamentenpläne und Arztbriefe mit. Es kann hilfreich sein, den Schlaganfall-Patienten ins Krankenhaus zu begleiten, zum Beispiel bei Sprachstörungen.
Fazit: Auch der Verdacht auf einen Schlaganfall ist immer ein Notfall. „Es wird schon wieder“ ist immer die falsche Sichtweise. Wählen Sie daher bei Verdacht die 112 und verständigen Sie den Rettungsdienst. So können Sie womöglich ein Leben retten oder dauerhafte geistige und körperliche Schäden bei einem Mitmenschen verhindern.
Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch