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Dr. Stefan Dierkes
Dr. med. Stefan Dierkes besondere Expertise liegt auf der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen mittels Herzschrittmacher und Defibrillator. Dabei kommt ihm eine 14-jährige Erfahrung in verschiedenen Kliniken zugute. Allein mehr als 15.000 EKGs hat Dr. med. Stefan Dierkes in seiner kardiologischen Laufbahn bis heute durchgeführt. Zum Profil.

Schlaganfall erkennen und schnell handeln: Die FAST-Regel rettet Leben

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Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der schnelles Handeln erfordert. Mit der FAST-Regel können Sie die Anzeichen eines Schlaganfalls erkennen und sofort den Notruf 112 wählen. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung!

"FAST-Sequenz zur Schlaganfallerkennung: Vierteiliges Bild zeigt Gesicht (Face) mit hängendem Mundwinkel, Arm (Arm) beim Verschütten von Kaffee, undeutliche Sprache (Speech) und Uhr (Time) zur Zeitbetonung. Untertitel erklärt 'Schlaganfall sofort erkennen & handeln' mit FAST-Sequenz. Infografik von Cardio Praxis zur schnellen Schlaganfalldiagnose und -intervention."

Der Schlaganfall ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland und weltweit. Dank intensiver Forschung und stetiger Verbesserung der Versorgungsstrukturen konnten in den letzten Jahren große Fortschritte in der Behandlung erzielt werden. Dennoch bleiben viele Patienten nach einem Schlaganfall dauerhaft behindert oder pflegebedürftig.

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der schnelles Handeln erfordert. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Schlaganfall ist, wie Sie ihn erkennen und was Sie tun können, wenn jemand einen Schlaganfall hat.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall, auch Apoplex genannt, ist eine plötzliche Störung der Blutversorgung des Gehirns. Dadurch werden Teile des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, was zu einem Absterben von Hirngewebe führen kann.

Wie häufig kommt ein Apoplex in Deutschland vor?

In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Das sind rund 740 Fälle pro Tag. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache. Zudem ist er die häufigste Ursache für dauerhafte Behinderungen bei Erwachsenen.

Was sind die Ursachen für einen Schlaganfall?

Die häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall sind:

  • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung): Ablagerungen in den Blutgefäßen verengen diese und behindern den Blutfluss.
  • Bluthochdruck: Hoher Blutdruck schädigt die Blutgefäße und begünstigt die Entstehung von Arteriosklerose.
  • Vorhofflimmern: Eine Herzrhythmusstörung, die zur Bildung von Blutgerinnseln führen kann.
  • Diabetes mellitus: Erhöhter Blutzucker schädigt die Blutgefäße und fördert die Arteriosklerose.

Welche Bedeutung hat ein Blutgerinnsel für die Entstehung eines Schlaganfalls?

Ein Blutgerinnsel (Thrombus) kann ein Blutgefäß im Gehirn verstopfen und so einen Schlaganfall auslösen. Das Gerinnsel kann sich entweder direkt im Gehirn bilden (lokale Bildung) oder aus dem Herzen oder anderen Körperregionen ins Gehirn geschwemmt werden (Embolie).

Wie schnell geht Hirngewebe beim Verschluss einer Arterie unter?

Bei einem plötzlichen Verschluss eines Hirnblutgefäßes sterben pro Minute circa 1,9 Millionen Nervenzellen. Das entspricht einem Alterungsprozess des Gehirns von 3,6 Jahren pro Stunde. Daher ist schnelles Handeln bei einem Schlaganfall so wichtig, um möglichst viel Hirngewebe zu retten.

Wie wird ein akuter Schlaganfall behandelt?

Bis Mitte der 1990er Jahre war ein Schlaganfall ein schicksalhaftes Ereignis. Wir konnten in der Akutphase für diese Menschen so gut wie gar nichts tun, außer waschen, füttern und lagern. Vor allen Dingen für Pflegekräfte war das frustrierende und trauriger Alltag.

Die Rehabilitationsmaßnahmen in Anschluss an die Akutphase wurden schon damals sehr systematisch und mit viel Engagement betrieben, aber wir mussten damals buchstäblich mit dem wenigen arbeiten, was vom Gehirn übriggeblieben war. In den meisten Fällen blieb trotz aller Bemühungen eine schwere Beeinträchtigung der körperlichen und geistigen Selbstbestimmtheit zurück, wenn nicht bereits ein frühzeitiger Tod stattgefunden hatte, nicht selten durch eine Lungenentzündung („Bettlunge“).

Mitte der 1990er trat dann eine durchgreifende Änderung ein. Die erste positive Thrombolysestudie mit Alteplase beim akuten ischämischen Schlaganfall wurde 1995 veröffentlicht (NINDS-Studie). Diese zeigte, dass eine Reperfusionstherapie innerhalb von 3 Stunden nach Symptombeginn zu einem verbesserten klinischen Outcome führt.

Die Lysestudien der 1990er Jahre waren die Basis für die heutige Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls. Dabei kommt die systemische Thrombolyse zum Einsatz. Das optimale Zeitfenster liegt innerhalb der ersten 4,5 Stunden, in Einzelfällen ist eine Ausdehnung auf bis zu 9 Stunden möglich. Da klar war, dass bei einem Schlaganfall jede Minute zählt, wurden vor allen Dingen die zeitlichen Abläufe verbessert. Ein wesentlicher Fortschritt war die Einführung der Stroke-Units.

Was sind Stroke-Units und wie viele gibt es in Deutschland?

Stroke-Units sind spezialisierte Abteilungen in Krankenhäusern zur Behandlung von Schlaganfallpatienten. Hier arbeiten Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten verschiedener Fachrichtungen eng zusammen, so dass die Diagnostik innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen und die Behandlung begonnen werden kann. In Deutschland gibt es derzeit rund 330 zertifizierte Stroke-Units.

Was sind die Behandlungsmöglichkeiten bei einem akuten Schlaganfall?

Die wichtigsten akuten Behandlungsmöglichkeiten bei einem akuten Schlaganfall sind:

  • Thrombolyse: Auflösung des Blutgerinnsels mit Medikamenten
  • Thrombektomie: Mechanische Entfernung des Gerinnsels mit einem Katheter
  • Intensivmedizinische Überwachung und Behandlung von Komplikationen
  • Frühe Rehabilitation zur Verhinderung von Folgeschäden

Wie hoch sind die Erfolgsraten der einzelnen Maßnahmen zur Behandlung einer akuten Durchblutungsstörung des Gehirns in Abhängigkeit vom Faktor Zeit?

Laut Studien hängen die Erfolgsraten der Schlaganfallbehandlung maßgeblich davon ab, wie schnell mit der Therapie begonnen wird:

  • Bei einer Thrombolyse innerhalb von 90 Minuten nach Symptombeginn haben 50% der Patienten nach 3 Monaten keine oder nur geringe Behinderungen. Bei einem Behandlungsbeginn nach 3-4,5 Stunden sind es nur noch 30%.
  • Eine Thrombektomie ist bis zu 6 Stunden nach Symptombeginn sinnvoll. Danach nimmt der Nutzen deutlich ab. Jede Minute, die bis zum Behandlungsbeginn verstreicht, verschlechtert das Behandlungsergebnis um 0,3-0,4%.

Was kann ich tun, wenn jemand einen Schlaganfall hat?

Das soziale Umfeld spielt für den Behandlungserfolg bei einem akut ablaufenden Hirnschlag eine kritische Rolle. Nur wenn Sie den Rettungsdienst rufen, dann kann das medizinische System helfen.  Wir erleben häufig, dass bei erfolgreichen Verläufen von akuten Schlaganfällen die Angehörigen der entscheidende Faktor sind, der die Rettungskette in Gang setzt.

Worauf muss ich als Nichtbetroffener bei einem Schlaganfall achten?

Um einen Schlaganfall schnell zu erkennen, sollten Sie die FAST-Regel beachten:

  • Face (Gesicht): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
  • Arms (Arme): Bitten Sie die Person, beide Arme zu heben. Sinkt ein Arm nach unten?
  • Speech (Sprache): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen oder unverständlich?
  • Time (Zeit): Bei einem oder mehreren dieser Anzeichen wählen Sie sofort den Notruf 112!

Welche Erstmaßnahmen muss ich bei Verdacht auf einen Schlaganfall (Apoplex) ergreifen?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand einen Schlaganfall hat:

Rufen Sie unverzüglich den Rettungsdienst unter 112!

Sagen Sie:

  • Wer: Name Anrufer
  • Was: „Medizinischer Notfall“:  „Verdacht auf Schlaganfall – FAST-Sequenz positiv“ evtl. zusätzlich „Verdacht auf Herzinfarkt“
  • Wen: Name, Alter Betroffener,
  • Wo: Straße, Hausnummer, Stockwerk (!)
  • Wie: wach, ansprechbar „ja“ oder „nein“
  • Wie: nicht spontan atmend „ja“ oder „nein“

Handeln Sie:

  • Haustür öffnen
  • Lichter überall anmachen
  • Meldekette bis zur Straße aufbauen, falls genügend Personen anwesend sind, z.B. in Mehretagenhäusern, Schulen oder Bürogebäuden
  • Stabile Seitenlage mit leicht erhöhtem Oberkörper für Betroffenen
  • Bewusstsein und Atmung überwachen
  • Falls erforderlich mit Ersthelfermaßnahmen beginnen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte

Akuter Schlaganfall – ein Fallbericht mit typischem Ablauf

"Infografik zum Ablauf eines akuten Schlaganfalls: Symptomerkennung, FAST-Test, Diagnose, Behandlung und Rehabilitation. Medizinische Illustration mit comicartigen Elementen zur Aufklärung über Schlaganfälle, deren Anzeichen und Verlauf."

Akuter Schlaganfall – Ein medizinischer Notfall

Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, der durch den plötzlichen Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn verursacht wird. Schnelles Erkennen der Symptome und sofortiges Handeln sind entscheidend, um bleibende Schäden zu verhindern.

Merken Sie sich die FAST-Regel und scheuen Sie sich nicht, den Notruf 112 zu wählen, wenn Sie einen Schlaganfall vermuten. Jede Minute zählt! Die Experten von Cardiopraxis® informieren Sie über Vorbeugung, Erkennung und Behandlung des Schlaganfalls. Auch auf unserer Website finden Sie zahlreiche Informationen zur Vorbeugung und Behandlung des Schlaganfalls.

Zusammen sind wir in der Lage, Folgeschäden durch Apoplexe zu reduzieren. So ermöglichen wir mehr Betroffenen ein Leben ohne Einschränkungen. Bleiben Sie informiert und handeln Sie schnell, wenn Sie die Anzeichen eines Schlaganfalls bemerken. Jede Minute zählt!

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