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Arzt-Patient Beziehung – verschiedene Wege
Bei der ambulanten Betreuung von kranken Menschen und denen, die gesund bleiben wollen, gibt es verschiedene Konzepte der Arzt-Patienten Beziehung. Das sind zum Beispiel die Paternalistische Medizin, Dienstleistungsmedizin und Partnerschaftliche Medizin.
Paternalistische Medizin: Der Arzt hat das Sagen
Die paternalistische Medizin war bis in die frühen Jahre dieses Jahrhunderts der Standard bei der gesundheitlichen Versorgung. Das Wort „pater“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Vater“. Das Wort „Patient“ ist ebenfalls aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet „der Geduldige“. Die Beziehung zwischen Arzt und Patient ist also asymmetrisch: Der Arzt hat das Sagen, ist direktiv – und der Patient hört zu und macht grundsätzlich das, was der Arzt sagt.
Folglich führt diese Form der Kommunikation häufig zu Missverständnissen. Ihnen wird wenig erklärt und Nachfragen werden selten zugelassen. Unter zeitlichen Gesichtspunkten ist diese Herangehensweise einfach und schnell, da meistens nur einer redet. Problematisch ist allerdings, dass durch die kurze Zeit wesentliche Aspekte des akuten gesundheitlichen Problems häufig nicht erörtert werden. Das verursacht immer wieder Fehler. Sie als Patient lernen in der Regel nur wenig dazu, wie Sie eigenverantwortlich ein gesundes Leben führen. Durch fehlendes rationales Verständnis auf Seiten des Patienten und durch fehlende Erarbeitung eines Konzeptes bezogen auf die individuelle Situation des Patienten, fehlt dem Patienten das Verständnis für die empfohlenen Maßnahmen. Da die Sinnhaftigkeit nicht verstanden ist, wird der Patient die vorgeschlagenen Massnahmen nur unvollständig durchführen.
Die paternalistische Medizin ist eher Symptom-bezogen: Der Patient kommt, wenn er Probleme hat. Eine langfristige Gesundheitsplanung mit einer medizinisch sinnvollen Vorsorge ist meistens nicht Teil des Konzeptes. Eine transparent nachvollziehbare Dokumentation, z.B. in Form eines individualisierten Arztbriefes, findet seltener statt.
Dienstleistungsmedizin: Der Arzt wird zum Dienstleister
Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) hat in den Konsum-orientierten westlichen Industrienationen die Kundenorientierung zunehmend in den Vordergrund gerückt. Dafür gibt es verschiedene Gründe – meist finanzielle. Das Wort „Kunde“ ist abgeleitet aus dem althochdeutschen Wort „chundo“, der „Bekannte“. Damit meint man in der BWL die Kenntnis von Eigenschaften und Gewohnheiten der Konsumenten. Der Anbieter verspricht sich hiervon, dass die Zielgruppe wirtschaftlich erfolgreicher zum Kauf von Produkten beziehungsweise Dienstleistungen bewogen wird.
In der Gesundheitsversorgung wird die Dienstleistungsmedizin für viele Ärzte immer wichtiger, da auch in vielen Bereichen der Medizin inzwischen ein Verdrängungswettbewerb vorherrscht. Sie sind als Patient in solchen Fällen Kunde, der Arzt wird zum Dienstleister. Ebenso wie die paternalistische Medizin ist die Beziehung asymmetrisch. Allerdings bestimmt Sie hier wesentlich den Ablauf. Das heißt, Sie reden über Ihre Wünsche und Sorgen, und der Arzt hört mehr zu, was auf der Seite des Kunden als Empathie interpretiert wird. Der Arzt orientiert sich bei seinen diagnostischen und therapeutischen Empfehlungen eher daran, was Sie wünschen – was nicht immer medizinisch richtig ist. In der Regel berücksichtigt der Dienstleister die reduzierten medizinischen Leitlinien, um Fehler zu vermeiden.
Ein wirklich individuelles medizinisches Konzept wird meistens nicht vermittelt. Viel mehr erhalten Sie als Hilfesuchende standardisierte Textbausteine oder Broschüren mit denen Sie überfordert sind.
Kurzum, die Herangehensweise ist für beide Seiten bequem und schnell, da Probleme häufig bewusst ausgeklammert werden. Nichts ist einfacher als dem Ihnen zu sagen, dass alles in Ordnung ist: Sie haben das gehört, was Sie hören wollten, sind glücklich und der Arzt hat möglichst wenig Zeit aufgewendet. Ein langfristiges und individuelles Gesundheitskonzept erarbeitetet man bei der dort in der Regel nicht, die Dienstleistungsmedizin ist somit häufig nur vermeintlich gesundheitsorientiert.
Partnerschaftliche Medizin: Zwei Partner auf Augenhöhe
Beim Konzept Partnerschaftliche Medizin gibt es den Laien-Partner und den Profi-Partner. Wir handeln bei diesem Konzept mit Ihnen gemeinsam projektbezogen und im Mittelpunkt steht Ihre Gesundheit als Laien-Partner. In der Tat ist die Kommunikation symmetrisch angelegt, findet auf Augenhöhe statt und ist von gegenseitigem Respekt geprägt: beide Partner reden und hören zu. Die Kommunikation ist klar, um Missverständnisse und Fehler zu vermeiden. Folglich ist der Prozess aufwändig, da beide Partner interagieren und einen langfristigen Gesundheitsplan erarbeiten. Vertrauen auf beiden Seiten ist essenziell. Ziel ist es, Sie als Laien-Partner zur gesundheitlichen Selbsthilfe zu befähigen.
Der Profi-Partner zieht medizinische Leitlinien und moderne wissenschaftlich-etablierte Messdaten heran, um zu einer professionell individualisierten Lösung für Sie kommen. Das gemeinsame Ziel ist Ihre lebenslange Gesundheit als Laienpartners. Wir verfolgen dafür einen wissenschaftlich-ganzheitlichen Ansatz, d.h. es wird auch Organ-übergreifend gedacht. Folglich beziehen wir auch andere medizinische Fachgebiete und Fachleute in das Konzept mit ein. Dabei geht es uns vor allen Dingen um ein langfristig und sinnvolles medizinisch-diagnostisches Vorsorgekonzept. Dazu gehören vor allen Dingen neben der kardio-vaskulären Vorsorge auch die Darmspiegelung und der Hinweis auf gynäkologische bzw. urologische Untersuchungen. Es geht uns auf keinen Fall darum sog. reziprok agierende Arztnetzwerke, wie z.B. nicht selten in sog. Ärztehäusern oder Praxiszentren zu bespielen. Ihre Gesundheit steht im Mittelpunkt, d.h. soziale Beziehungen zu anderen Ärzten sind nur von untergeordneter Bedeutung, medizinische Qualität entscheidet.
Partnerschaftliche Medizin – ein hermeneutischer Ansatz
Partnerschaftliche Medizin verfolgt einen hermeneutischen Ansatz. Hierbei sind zum Beipsiel folgende Elemente wichtig:
Aktives Zuhören und Empathie
Der Arzt hört dem Patienten aufmerksam zu, lässt ihn ausreden und geht einfühlsam auf seine Schilderungen ein. Er zeigt Verständnis für die Sorgen und Ängste des Patienten.
Ganzheitliche Betrachtung
Nicht nur die körperlichen Symptome, sondern auch psychosoziale Faktoren, Lebensumstände und die Bedeutung der Erkrankung für den Patienten werden einbezogen. Der Patient wird als Person in seiner Gesamtheit wahrgenommen.
Narrativer Zugang
Der Patient wird ermutigt, seine Beschwerden und sein Erleben frei zu schildern. Seine subjektive Krankheitstheorie und Deutung der Symptome werden ernst genommen.
Gemeinsames Krankheitsverständnis
In einem dialogischen Prozess entwickeln Arzt und Patient ein gemeinsames Verständnis der Erkrankung. Medizinisches Wissen und subjektives Erleben werden integriert.
Beziehungsaufbau und Vertrauen
Durch Wertschätzung, Respekt und Einfühlung wird eine tragfähige therapeutische Beziehung aufgebaut. Der Patient fasst Vertrauen, öffnet sich und fühlt sich in seinen Ängsten ernst genommen.
Shared Decision Making
Diagnostik und Therapie werden gemeinsam besprochen. Der Arzt bindet den Patienten in Entscheidungen ein, klärt ihn auf und respektiert seine Präferenzen und Werte.
Kontextsensitivität
Kulturelle, soziale und biografische Hintergründe des Patienten werden berücksichtigt. Der Arzt reflektiert auch seine eigenen Vorannahmen und Deutungsmuster.
Insgesamt geht es um eine verstehende, dialogische und partizipative Herangehensweise, die den Patienten als Subjekt mit seiner Lebenswelt in den Mittelpunkt stellt und so eine ganzheitliche, patientenzentrierte Versorgung ermöglicht.
Partnerschaftliche Medizin – schriftliche Kommunikation für mehr Sicherheit
Ebenfalls von herausragender Bedeutung ist für uns, dass die Behandlungsschritte und Ergebnisse bei der Partnerschaftlichen Medizin immer schriftlich festgehalten erden, zum Beispiel in Form von Arztbriefen. Das hat nicht nur ein reflektierter Agieren des Profi-Partners, sondern gemäß des Sechs-Augen-Prinzips auch mehr Transparenz zur Folge. Im Kontext Laien-Partner, Profi-Partner und Hausarzt können so alle Teilnehmer das Konzept überprüfen. Wir tragen so auch zusätzlich zu Ihrer gesundheitlichen Sicherheit bei. Deswegen schon alleine ist Prozess ist sehr kommunikativ, so nutzen wir z.B. auch Textnachrichten, Internet-basierte Medien wie unsere Cardiothek oder unsere Mediarezepte zur individuellen Gesundheitplanung und bilden zukünftige Medizinstudenten aus.
Partnerschaftliche Medizin – langfristig denken
Partnerschaftliche Medizin ist für gesundheitsbewusste, lebensbejahende Menschen gedacht. Die gesund werden bzw. bleiben wollen und bereit sind, auch etwas zu tun – unabhängig von Alter und Gesundheitsstatus. Jeder Mensch startet an einem individuellen Ausgangspunkt, jeder kann besser werden. Entscheidend ist der gemeinsame Wille von Laien-Partner und Profi-Partner zu selbstverantwortlichem und partnerschaftlichem Handeln.
Wir in der Cardiopraxis machen die Erfahrung, dass Partnerschaftliche Medizin langfristig für die Gesundheit am erfolgreichsten ist und verfolgen daher diesen modernen Weg. Für uns persönlich als Profipartner bedeutet dieses Vorgehen eine tiefe professionelle Erfüllung und wir haben auch einfach Freude am professionellen und menschlichen Erfolg.
Sie müssen entscheiden, welchen Weg Sie gehen wollen.
Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch