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Dr. Stefan Dierkes
Dr. med. Stefan Dierkes besondere Expertise liegt auf der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen mittels Herzschrittmacher und Defibrillator. Dabei kommt ihm eine 14-jährige Erfahrung in verschiedenen Kliniken zugute. Allein mehr als 15.000 EKGs hat Dr. med. Stefan Dierkes in seiner kardiologischen Laufbahn bis heute durchgeführt. Zum Profil.

COVID-19 – Herzrhythmus – störungen bei Corona

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COVID-19 - Herzrhythmusstörungen

COVID-19 – Herzrhythmusstörungen – Vorhofflimmern und andere bei Corona Virusinfektion

COVID-19 – Herzrhythmusstörungen sind ein relevantes medizinische Problem, denn die Corona Virusinfektion betrifft nicht nur die Lunge, sondern kann auch das Herz schädigen. Immerhin bei jedem fünften Menschen, der mit einer Corona Virusinfektion in das Krankenhaus aufgenommen wird, gibt es Anzeichen für eine Herzschädigung.

Die Herzschädigung kann sich in Form einer Herzmuskelschädigung, z.B. in Form eines Herzinfarktes oder einer Herzmuskelentzündung äußern und eine akute Herzschwäche zur Folge haben. Überdies treten gerade Herzrhythmusstörungen bei dieser Virusinfektion besonders häufig auf. Schließlich hatten in einer Studie aus Wuhan 44% der Patienten mit einer Corona Virusinfektion im Krankenhaus Herzrhythmusstörungen.

Die meisten Fälle der COVID-19 Erkrankungen verlaufen erfreulicherweise milde. Daher ist die medizinisch sinnvolle Maßnahme bei leichten Fällen die häusliche Quarantäne. Grundsätzlich begünstigend auf die Entstehung von Herzrhythmusstörungen sind neben der Virusinfektion selber auch die Umstände der Quarantäne.

Wir möchten Ihnen Hilfestellungen geben, wie Sie Herzrhythmusstörungen selbst erkennen können und im Ereignisfall richtig handeln.

COVID-19 – Herzrhythmusstörungen – entzündlicher Mechanismus relevant

Die Mechanismen der Herzrhythmusstörungen sind nicht vollständig geklärt. Ursachen können im Wesentlichen in 2 Gruppen eingeteilt werden. Wir unterscheiden eine strukturelle Herzschädigung des Herzens selber von systemischen Ursachen, bei der die Veränderungen am Herz ein sekundäres Begleitphänomen sind.

 

Strukturelle Herzschädigung. Im Rahmen der Corona Virusinfektion können strukturelle und funktionelle Schäden am Herzmuskel auftreten. Möglich sind direkt toxische Effekte des Virus auf den Herzmuskel oder eine inflammatorische Entzündungsreaktion.

Systemische Ursachen: Im Rahmen der Corona Virusinfektion kommt es wie bei allen systemischen Entzündungen zu Dysbalancen und Betonung von Triggerfaktoren von Herzrhythmusstörungen. Zu den häufigsten Auslösern von Herzrhythmusstörungen gehören:

  • Fieber
  • Störungen im Elektrolythaushalt
  • vermehrte Aktivität des sympathischen Nervensystems
  • systemischer Sauerstoffmangel bei schweren Infektverläufen

Folglich können wir uns im Rahmen der Corona Virusinfektion vorstellen, dass bei Menschen mit vorbestehenden Herzrhythmusstörungen diese an Intensität und Häufigkeit zunehmen können. Demgegenüber kann es bei Menschen ohne bislang bekannte Herzrhythmusstörungen zum erstmaligen Auftreten von Herzrhythmusstörungen kommen.

COVID-19 – nicht-entzündliche Mechanismen von Herzrhythmusstörungen

Neben den genannten entzündlichen Faktoren, die Herzrhythmusstörungen begünstigen, haben aber auch Faktoren, die mit der Quarantäne zusammenhängen, auslösenden Charakter für Rhythmusstörungen, zum Beispiel:

  • Angstzustände
  • Depression
  • Bewegungsmangel
  • Blutdruckschwankungen
  • unterbewußter Stress mit neuro-vegetativer Dysbalance

COVID-19 – Herzrhythmusstörungen – welche treten auf?

Herzrhythmusstörungen können sich grundsätzlich wie folgt äußern:

  • zu langsamer Herzschlag, das heißt < 50 Schläge/min
  • zu schneller Herzschlag, das heißt > 100 Schläge/min
  • unregelmäßiger Herzschlag

Die häufigste Herzrhythmusstörung während der COVID-19 ist eine Sinustachykardie, d.h. eine Beschleunigung des normalen Herzrhythmus. Wenn Sie zum Beispiel normalerweise in Ruhe eine Herzfrequenz von 72 bpm mit regelmäßiger Schlagfolge haben, dann kann diese bedingt durch die Virusinfektion 108 bpm betragen, auch wenn Sie längere Zeit ruhig auf einem Stuhl gesessen haben. Wir kennen diesen beschleunigten Herzrhythmus übrigens regelhaft von den meisten fieberhaften Erkrankungen.

Darüber hinaus wird immer wieder eine Häufung von Extrasystolen aus Vor- und Hauptkammer bis hin zu Vorhofflimmern berichtet. Demgegenüber sind Bradykardien, d.h. ein zu langsamer Herzschlag oder gar kurze Phasen eines Herzstillstandes bei schwersten Infektverläufen nur vereinzelt vorgekommen.

COVID-19 – Herzrhythmusstörungen selbst erkennen

Herzrhythmusstörungen werden mit dem EKG erfasst. Sie selbst können aber erste wertvolle Hinweise durch ein regelmäßiges Tasten des Pulses bekommen. Kurzum, Vorhofflimmern können Sie durch Tasten des Pulses ziemlich genau erkennen.

Weiterhin konnte in verschiedenen Studien eine Genauigkeit der patienteneigenen Analyse mit erstaunlichen 92 % festgestellt werden. Darüber hinaus  liegt die Genauigkeit beim 1-Kanal-EKG, die der Patient selber schreiben kann, noch höher. Hier ist zum Beispiel die App-basierte Analyse zu über 98% genau. Darüber hinaus liegt hier ein Vorteil, dass das aufgezeichnete EKG anschliessend vom Arzt bewertet werden kann.

COVID-19 – Vorhofflimmern selbst erkennen

Vorhofflimmern ist gekennzeichnet durch eine absolute Arrhythmie, d.h. die Herzschlagabfolge ist völlig chaotisch ohne erkennbare Regel. Zudem ist der Herzschlag, wenn keine Medikamente wie Betablocker eingenommen werden, häufig beschleunigt.

Puls auf Regelmäßigkeit tasten:

Normal = regelmäßig:

__I__I__I__I__I__I__I__I__I__I__I__I

 

Einzelne elektrische Extrasystolen = regelmäßiger Grundrhythmus + mechanische Pausen:

__I__I__I_____I__I__I__I__I__I__I__I

 

Vorhofflimmern = absolute Unregelmäßigkeit („Morse-Code“):

__I_I____I__I_____I_I_I___I__I____I

COVID 19 – Herzrhythmusstörungen – wie gehe ich vor?

Kurz gesagt, einzelne Extrasystolen sind bei strukturell herzgesunden Menschen in der Regel als harmlos einzuordnen.

Demgegenüber liegt bei Vorhofflimmern ein individuell erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall vor, durchschnittlich ist das Risiko für einen Schlaganfall etwa 5-fach erhöht. Daher benötigen die meisten Menschen mit Vorhofflimmern eine zeitnahe medikamentöse blutverdünnende Therapie, um dieses Risiko zu minimieren.

Sollten Sie Anzeichen von Vorhofflimmern bei sich feststellen oder andere Herzrhythmusstörungen, die mit Symptomen wie Schwindel, Luftnot oder Enge auf der Brust einhergehen, dann suchen Sie zeitnah ärztliche Hilfe auf. Bei ansonsten stabilem Zustand ist die erste Anlaufstelle folgerichtig eine kardiologische Praxis. Schließlich können hier die Herzrhythmusstörungen mittels EKG dokumentiert und therapeutische Schritte eingeleitet werden.

Sollten Sie Zeichen der Herz-Kreislaufinstabilität haben, wie zum Beispiel:

  • Bewusstseinsstörungen
  • schwerste Atemnot
  • anhaltenden Brustschmerz mit Begleitsymptomen >10 Minuten

dann informieren Sie oder eine anwesende Person den notärztlichen Rettungsdienst unter 112.

Zögern Sie folglich nicht, auch nicht in Zeiten der Corona-Krise das medizinische System aufzusuchen. Zudem sind die gesundheitlichen Risiken es nicht zu tun höher als das Risiko sich bei diesem Besuch mit dem Coronavirus zu infizieren und schwer zu erkranken.

Seien Sie versichert, dass medizinische System tut alles, um Hygienestandards hoch zu halten und ein Infektionsrisiko zu minimieren. Halten Sie dabei die empfohlenen Maßnahmen ein: Handhygiene, Nasen-Mund-Maske und Abstand.

 

COVID-19 - Herzrhythmusstörungen

Literatur

 

 Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch

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