Zecken sind auf dem Vormarsch. Es gibt vor allem zwei durch Zecken übertragene Erkrankungen, die bekannte Borreliose und die weniger bekannte Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Gegen FSME ist eine Impfung möglich, wir klären auf!
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FSME – Frühsommer Meningoenzephalitis
Zecken sind auf dem Vormarsch, es gibt im wesentlichen zwei durch Zecken übertragene Erkrankungen, zum einen die Borreliose und zum anderen die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Die FSME-Erkrankung ist früher eher endemisch in Süddeutschland vorgekommen, es kommt aber zusehends zu einer Ausbreitung nach Norden, erste Fälle sind z.B. in Solingen, Nordrhein-Westfalen berichtet worden.
Wie kommt es zur Frühsommer-Meningoenzephalitis?
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis ist eine Virusinfektion durch Flavaevirus, die Übertragung erfolgt durch den Zeckenstich auf den Menschen. Sehr selten kommt es zu einer Übertragung durch verzehr virushaltiger Rohmilch von Ziegen und Schafen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt.
Etwa 0,1-5% der Zecken in den Gebieten enthalten das Virus. Im Vergleich zur Borreliose erfolgt die Übertragung des Erregers, des Flavaevirus, bereits in den ersten Stunden auf den Menschen und im Vergleich dazu erfolgt die Übertragung der Erreger der Borreliose eher innerhalb von 24 Stunden.
Krankheitsverlauf bei FSME
Die Inkubationszeit beträgt etwa 7-14 Tage. Der Krankheitsverlauf ist zweiphasisch:
In einer ersten Phase kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, Müdigkeit, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit. Nach einem symptomfreien Zwischenintervall kann es zu einer zweiten Krankheitsphase kommen. Dies ist geprägt von Zeichen der Gehirnentzündung und Gehirnhautentzündung. Folglich sind mögliche Symptome: Bewusstseinsstörung, Konzentrationsstörung, Kopfschmerzen und Lähmungen.
Gott sei Dank ist eine asymptomatische Infektion durchaus häufig bzw. nach der ersten Krankheitsphase kommt es nicht zu einer zweiten Krankheitsphase. Dies geschieht in etwa 60-90% der Fälle, dass die zweiten Krankheitsphase ausbleibt.
Therapie der FSME
Eine spezifische antivirale Therapie ist nicht vorhanden, im Falle einer Erkrankung insbesondere einer Erkrankung in der zweiten Krankheitsphase sind es ausschließlich supportive Maßnahmen, die uns zur Verfügung stehen.
Schutz vor FSME
Das Wichtigste ist den Zeckenstich zu vermeiden bzw. bei einer bemerkten Zecke auf der Haut diese sofort fachmännisch zu entfernen.
Wichtige Maßnahmen, um einen Zeckenstich zu verhindern sind
- das Tragen langer Kleidung im Grünen,
- im Grünen auf Wegen bleiben,
- Körper nach Aufenthalt im Grünen gründlich auf Zecken absuchen.
Eine weitere Möglichkeit sich vor der FSME zu schützen ist eine Impfung.
Impfung gegen FSME
Es steht eine Impfung gegen FSME zur Verfügung. Es ist eine Grundimmunisierung mit drei Impfungen im Verlauf von 6-12 Monaten. Der Impfstoff ist sehr gut verträglich. Der Impfschutz liegt bei ca. 97%. In der Regel ist eine Auffrischung nach 3-5 Jahren sinnvoll.
Die Impfung wird allen Menschen empfohlen, die sich in FSME-Gebieten aufhalten und von Zecken gestochen werden könnten. Das heißt z.B. vor allen Dingen Reisende in Endemiegebieten wie vor allem Süddeutschland und dort Aufenthalt im Freien.
P.S.: Das gilt z.B. auch für Kinder und Schüler mit Aufenthalt z.B. in Schullandheimen in Süddeutschland.