Eine Übertherapie mit dem Schilddrüsenhormon L-Thyroxin kann man bei etwa 1 bis 2 Prozent aller Patientinnen und Patienten in einer kardiologischen Praxis beobachten. Die Folge ist ein gesteigerter Stoffwechsel, der mit einer höheren Körpertemperatur, thermischem Stress und einer Erweiterung der Gefäße einhergeht.
Bemerkbar macht sich das zum Beispiel durch Unruhe, Angst, Schlafstörungen, Blutdruckschwankungen, Herzrasen oder Rhythmusstörungen. Ein 5-fach höheres Auftreten von Vorhofflimmern und eine Zunahme der Sterblichkeit um mehr als das Doppelte sind ebenfalls angezeigt. Ein Grund dafür ist, dass Therapien fast nur auf Basis von Laborwerten, wie etwa dem TSH-Wert, gesteuert werden. Dabei gibt es noch weitere wichtige Steuerungsgrößen, die berücksichtigt werden sollten – eben Blutfluss, Körpertemperatur, Blutdruck und Herzfrequenz.
Noch etwas Wichtiges in puncto Schilddrüsenhormontherapie: Ihr Nutzen zur Unterdrückung von gutartigen Schilddrüsenknoten darf angezweifelt werden; zur Behandlung von Schilddrüsenkarzinom werden dagegen hohe Dosen von sogenannten T3- oder T4-Medikamenten eingesetzt.
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