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Dr. Frank-Chris Schoebel
Dr. Frank-Chris Schoebel arbeitet seit 25 Jahren als Kardiologe in Düsseldorf und war über 16 Jahre Mitarbeiter in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, davon 6 Jahre als Oberarzt. Zum Profil.

Sommer – schwankender Bluthochdruck durch Medikamente

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Anpassung des Herz-Kreislaufsystems im Sommer

Ihr Herz-Kreislaufsystem passt sich immer den klimatischen Bedingungen an. Das Ziel ist dabei ein stabiler Sollwert für Ihre Körpertemperatur, denn nur bei richtiger Körpertemperatur sind Sie voll körperlich und geistig leistungsfähig.

Im Sommer ist in der Regel eine vermehrte Wärmeabgabe sinnvoll. Ihr Körper fördert das, indem er vor allem die Blutgefäße weit stellt und damit die Durchblutung steigert. Sie merken das an Ihren warmen Händen.

Im Winter steht hingegen die Wärmekonservierung im Vordergrund. Ihr Körper erreicht das, indem er die Blutgefäße eng stellt, also den Blutfluss verringert. Das wiederum können Sie daran merken, dass Ihre Hände häufiger kalt sind.

Gerade im Sommer erleben wir in der Cardiopraxis immer wieder starke Nebenwirkungen von Herz-Kreislaufmedikamenten. Die Menschen kommen zu uns mit innerer Unruhe, Luftnot, Benommenheit oder gar Ohnmachtsanfällen.

Medikamente gegen Bluthochdruck im Sommer – „mein Blutdruck spinnt“

Im Sommer ist er Blutdruck in Verbindung mit Medikamenten meistens das Hauptproblem.

Medikamente zur Herz-Kreislauftherapie können dabei die Ausgleichsmechanismen Ihres Körpers zur Reduktion überschüssiger Körperwärme verstärken. Der Blutdruck fällt dann ab.

Medikamente können die Wärmeabgabe aber auch kritisch verringern. Folglich steigen Hitzestress und Blutdruck Sie erleben so in der Regel einen Wechsel zwischen hohen und niedrigen Blutdruckwerten.

Häufig hören wir in den Sommermonaten in der Cardiopraxis den Satz: „Mein Blutdruck spinnt“. Mit differenzierten Kreislaufmessungen des Blutdrucks UND des Blutflusses können wir hier meistens gezielt helfen, indem wir die Medikation anpassen.

Herz- und Kreislaufmedikamente im Sommer

Blutgefäßweitsteller. Medikamenten dieser Gruppe (Kalzium-Antagonisten, ACE-Hemmer, AT-Blocker, Alphablocker) verursachen eine Weitstellung der Arterien. Der Blutdruck sinkt und die Durchblutung steigt, so dass der Körper Wärme besser an die Umgebung abgeben kann.

Sinkt der Blutdruck allerdings zu stark, versucht Ihr Körper das durch freigesetztes Adrenalin auszugleichen. Folglich steigen Herzfrequenz und Blutdruck häufig überschießend an.

Bremser der Pumpkraft und der Herzfrequenz. Beta-Blocker bremsen die Pumpkraft und reduzieren die Herzfrequenz und damit die Durchblutung. Damit sinkt auch der Blutdruck. Im Sommer ist die Wärmeabgabe durch die verringerte Durchblutung gerade bei höheren Dosen kritisch reduziert. Der Körper wird wärmer und Symptome von Hitzestress werden begünstigt.

Darüber hinaus dämpft ein falsch dosierter Beta-Blocker Warnsignale des Adrenalinsystems für eine körperlichen Überhitzung. So kann Ihre Körpertemperatur unbemerkt ansteigen und dann plötzlich kritische Folgen haben.

Harntreiber. Die sogenannten Diuretika reduzieren das Füllungsvolumen in den Arterien und Venen, was eine Verringerung er Durchblutung zur Folge hat. Der Blutdruck sinkt.

Weil die Durchblutung geringer ist, reduziert sich auch die Wärmeabgabe Mit einem verringerten Flüssigkeitsgehalt Ihrer Körperzellen reduziert sich auch die Wärmeleitfähigkeit Ihrer Körperzellen.. Somit steigt unter Harntreibern die Körpertemperatur an und Ihr Hitzestress steigt.

 

Hoher Blutdruck unter Medikamenten im Sommer

Zwar kann nicht nur bei übergewichtigen Menschen der Blutdruck im Sommer steigen, diese Gruppe ist allerdings besonders gefährdet.

Gerade Menschen mit Übergewicht haben durch das Körperfett eine bessere und häufig auch übermäßige Wärmeisolierung ihres Körpers. Hinzu kommt, dass Körperfett selbst entzündlich und damit wärmebildend ist. Das kann gerade im Sommer zu einem Hitzestau führen, was Hitzestress zur Folge hat Der wiederum ist mit einer gesteigerten Adrenalin-vermittelten Aktivierung verbunden, und das verursacht nicht selten krisenhafte Blutdruckanstiege.

Daher sollten vor allem übergewichtige Menschen unbedingt äußerlichen Hitzestress meiden. Sie sollten die Flüssigkeitszufuhr überprüfen. Eventuell müssen sie harntreibende Medikamente reduzieren bzw. absetzen. Falls es zu Blutdruckspitzen kommt, ist das Modulieren des Adrenalinhaushalts sinnvoll. Bei hoher Herzfrequenz können Betablocker in niedriger Dosierung oder auch Moxonidin zum Einsatz kommen.

Niedriger Blutdruck unter Medikamenten im Sommer

Die häufigste Ursache für einen zu niedrigen Blutdruck im Sommer ist ein zu geringer absoluter oder relativer Flüssigkeitsgehalt. „Absolut“ bedeutet hier, dass Sie einfach zu wenig trinken; “relativ“, dass Ihr Gefäßraum, z.B. durch Wärme zu weit gestellt ist. Die Einnahme von Herz-Kreislaufmedikamenten verstärkt das noch.

Die zusätzliche Wärme durch klimatisches Anpassen führt dazu, dass sich die Blutgefäße weiten. Das hat bekanntermaßen zunächst einen Blutdruckabfall zur Folge, denn dem Kreislauf fehlt es einfach an “Hydraulikflüssigkeit“. Dieser vergrößerte Gefäßraum muss nun mit Flüssigkeit gefüllt oder verkleinert werden.

Auch hier gilt: Gegebenenfalls müssen Sie im Sommer die Dosis von Medikamenten anpassen. Gerade Kalzium-Antagonisten und Diuretika können vorübergehend reduziert bzw. abgesetzt werden.

Blutdruckmedikamente im Sommer – gemeinsam anpassen?

Der Flüssigkeitsbedarf des Körpers im Sommer ist höher, insbesondere bei körperlichen Freizeitaktivitäten. Sie sollten, falls nicht anders abgesprochen 30 bis 40 ml pro kg Körpergewicht und Tag trinken. Achten Sie auf kühlende und vorbeugende Maßnahmen, um Hitzestress zu vermeiden!

Wenn Ihr Blutdruck „spinnt“, sollten Sie die Medikation mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen. Bitte achten Sie auch darauf, dass andere Medikamentengruppen Einfluß auf die Körpertemperatur und damit auf Ihren Blutdruck haben.

Gerade unter extremen klimatischen Bedingungen sollten Sie nicht ohne Absprache die Medikation verändern. Sonst kann es zu kritischen Blutdruckkrisen kommen.

 

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