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Dr. Natalie Fleissner
Dr. med. Natalie Fleissner studierte Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zu ihren Behandlungsschwerpunkten gehört die Bildgebende Diagnostik. Besonders große Expertise hat sie zudem bei der Kontrolle und Nachsorge von Schrittmachersystemen wie dem Implantierbaren Defibrillator (ICD) und hochkomplexen Dreikammerschrittmachern. Zum Profil.

Schmerzhafte Gichtanfälle durch hohe Harnsäure

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Gichtanfälle – Männer besonders betroffen

Wer einmal einen Gichtanfall hatte, „der weiß, wo Gott wohnt“, die Schmerzen sind von einer kaum vorstellbaren Intensität.

Bei 20 Prozent aller Männer in Wohlstandsländern ist der Harnsäurespiegel auf über 7 mg/dl erhöht. Bei Frauen steigt die Harnsäure meistens erst nach der Menopause an. Eine hohe Harnsäure kann zu Gichtanfällen führen, was bei 1 bis 2 Prozent der Erwachsenen vorkommt. Männer sind neun Mal häufiger als Frauen von Gichtanfällen betroffen.

Harnsäure – Gelenke und Niere gefährdet

Ein Gichtanfall bedeutet: Harnsäurekristalle bilden sich in Geweben mit geringer Durchblutung, zum Beispiel Knorpel. Das kann vor allen Dingen die Gelenkkapseln (Großzehengrundgelenk!) betreffen. Auch eine Bildung von Nierensteinen ist begünstigt.

Zu den Symptomen eines Gichtanfalles zählen eine deutlich gerötete Haut und Überwärmung. Begleitend tritt eine eindrucksvolle deutlich schmerzhaften Schwellung des betroffenen Gelenkes auf. Zudem können Fieber und erhöhte Entzündungswerte im Blut auftreten.

Hohe Harnsäure – reduzierte Ausscheidung über die Niere häufig

Eine recht häufige Ursache ist eine vererbte Stoffwechselerkrankung. Diese hat eine reduzierte Harnsäureausscheidung in der Niere zur Folge. Eher selten ist, dass durch bestimmte Enzymdefekte zu viel Harnsäure produziert wird.

Vermehrt Harnsäure bilden kann sich auch durch Erkrankungen, zum Beispiel Bluterkrankungen wie dem sogenannten Blutkrebs. Folglich kann unter einer Chemotherapie durch den Untergang von Tumorzellen das sog.  Tumorlysesyndrom auftreten.

Ein weiterer Faktor ist die verminderte Harnsäureausscheidung bei Nierenschwäche sowie beim Fasten und bei Diabetes mellitus. Darüber hinaus begünstigen vor allen Dingen harntreibende Medikamente den Gichtanfall.

Weitere Auslöser für einen Gichtanfall sind Übergewicht und purinreiche Ernährung wie Fleisch, hier vor allen Dingen Innereien, Fisch, Schalen- und Krustentiere sowie Spinat, Rosenkohl und immer wieder gerne Alkohol, vor allem Bier. Grundsätzlich ist es so, dass alle Lebensmittel, die den Körper übersäuern, zu einer Bildung der schmerzhaften Harnsäurekristalle beitragen.

Akuter Gichtanfall – Entzündung bremsen

Zur akuten Behandlung verwenden wir in der Cardiopraxis Entzündungshemmer, wie z.B. Diclofenac, oder Cortison. Colchicin ist ein Reservemedikament.

Harnsäuresenker werden zunächst nur in niedriger Dosierung eingesetzt: Weil sie im Gichtanfall auch zu einer vermehrten Mobilisation von Harnsäurekristallen beitragen können, könnte der Gichtanfall noch schlimmer werden.

Gegen einen Gichtanfall kann eine purinarme Diät vorbeugen. Eine ausreichende Trinkmenge ist sicherlich auch hilfreich. Alkohol sollten Sie wegen der Gefahr der Übersäuerung und der damit verbundenen Ausfällung von Harnsäurekristallen vermeiden. Beim Fasten sollten Sie vorsichtig sein.

Medikamentöse Dauertherapie 

Die medikamentöse Dauertherapie erfolgt nach einem Gichtanfall und bei einem Harnsäurespiegel von mehr als 9 mg/dl. Die alleinige Behandlung niedrigerer Harnsäurewerte ist umstritten.

Bei der medikamentösen Therapie der erhöhten Harnsäure unterscheiden wir grundsätzlich zwei Gruppen: die Urikostatika, welche eine Harnsäurebildung verhindern, und die Urikosurika, die die Harnsäureausscheidung fördern.

Urikostatika. Die Urikostatika hemmen das Enzym Xanthinoxidase und damit die Harnsäurebildung. Allopurinol ist das Mittel der Wahl. Sie sollten eine solche Behandlung immer mit einer niedrigen Dosis beginnen, um in der frühen Behandlungsphase eine übermäßige Mobilisation von Harnsäuredepots zu vermeiden. Letzteres kann einen Gichtanfall begünstigen.

Urikosurika. Die Urikosurika wirken, indem sie die Rückaufnahme von Harnsäure in die Niere hemmen. Zu den Wirkstoffen zählen Benzbromaron und Probenecid. Sie werden nur eingesetzt bei Unverträglichkeit von Allopurinol. Gerade in der frühen Behandlungsphase besteht ein erhöhtes Risiko für Harnsteinbildung. Deshalb sollten Urikosurika einschleichend dosiert werden. Zudem sollten Sie viel trinken und gegebenenfalls sollte der Harn mit Zusatzstoffen neutralisiert werden.

Rote Hand Brief Febuxostat – Vorsicht bei Herz-Kreislauferkrankungen

Eine neue urikostatische Substanz, Febuxostat, im Handel AdenuricⓇ genannt, ist bei der Senkung der Harnsäure effektiver als Allopurinol. Es ist allerdings hier ein um 34 Prozent höheres Sterblichkeitsrisiko festgestellt worden. Das gilt vor allen Dingen für Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronarer Herzkrankheit, Zustand nach Schlaganfall oder Herzinfarkt.

Folglich empfehlen wir daher, dass AdenuricⓇ nicht bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingenommen wird.

Gichtanfall vorbeugen 

Gerade wenn Sie schon einmal einen Gichtanfall hatten, dann sollten Sie vorbeugen. Dabei gilt es vor allen Dingen darauf achten, dass Sie die das richtige essen. Hilfreich ist hier die App „Oox“. Zur Verhinderung schmerzhafter Konsequenzen meiden Sie Nahrungsmittel, die zu einer Übersäuerung Ihres Körpers beitragen, das gilt vor allen Dingen für den Alkohol.

 

 

 

 Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch

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