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Dr. Frank-Chris Schoebel
Dr. Frank-Chris Schoebel arbeitet seit 25 Jahren als Kardiologe in Düsseldorf und war über 16 Jahre Mitarbeiter in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, davon 6 Jahre als Oberarzt. Zum Profil.

Mit Sport und Chili gegen Winterblues

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Winterblues und Winterdepression – Gewichtszunahme ein Problem

Menschen mit den saisonalen Syndromen Winterblues und Winterdepression nehmen im Winter deutlich an Körpergewicht zu. Im Vergleich zum Sommer ist eine GewichtsZUNAHME von 5-10 kg keine Seltenheit. Dieses steht in einem deutlichen Gegensatz zu anderen Formen der Depression, welche meistens mit einem GewichtsVERLUST verbunden sind. Dieser Unterschied ist so deutlich, dass dieses Symptom auch als Unterscheidungskriterium zwischen einer saisonalen und einer nicht-saisonalen Depression herangezogen werden kann.

Winterblues und Winterdepression – Gewichtszunahme durch Heißhunger auf Kohlenhydrate

Wenn Sie Kohlenhydrate, z.B. essen, greifen Sie dann schon zur nächsten Portion obwohl Sie die erste Portion noch im Mund haben?

Wenn ja, dann haben Sie einen Heißhunger auf  Kohlenhydrate.

Ein wesentliches Merkmal bei den Winterblues und Winterdepression ist das starke Verlangen nach Kohlenhydraten. Dieses ist der Hauptgrund für die überstarke Gewichtszunahme. Hierfür kommen 2 wesentliche Mechanismen durch Kohlenhydrate in Frage:

  • vermehrte Serotoninbildung
  • überschießende Insulinantwort

Während der Serotonineffekt spezifisch für saisonale Syndrome ist und die Kohlenhydrataufnahme anschiebt, kommt der Effekt der überschießenden Insulinantwort auch bei anderen Menschen vor.

Winterblues und Winterdepression – paradoxe Wirkung durch Kohlenhydrate

Während Menschen ohne Saisonalität nach der Einnahme von Kohlenhydraten, wie z.B. Süßigkeiten, Kuchen, etc. eher eine Ermüdungen verspüren, hat diese Form der Nahrungszufuhr bei Menschen mit Winterblues bzw. Winterdepression eine paradoxe aktivierende und stimmungsaufhellende Wirkung.

Ein Mechanismus, der dafür verantwortlich sein könnt ist, dass Kohlenhydrate zu einer Vermehrten Bildung von Serotonin, dem sog. Glückshormon im Gehirn führt. Somit könnte eine Verarmung an Serotonin im Gehirn von Patienten mit saisonalen Symptomen ein Merkmal der Befindlichkeitsstörung sein.

Heißhunger durch überschießende Ausschüttung von Insulin durch Kohlenhydrate

Wenn Sie morgens eine kohlenhydratreiche Mahlzeit zum Frühstück essen, haben Sie dann vor 12:00h schon wieder Heißhunger oder sind Sie gereizt?

Haben Sie keinen Heißhunger vor 12:00h, wenn Sie gar nichts gegessen haben?

Wenn ja, dann hat Ihr Frühstück zu einer übersteigerten Insulinantwort geführt.

Kohlenhydrat-lastige Mahlzeiten führen häufig auch zu einer übersteigerten Insulinantwort, welche bereits nach wenigen Stunden wieder eine Heißhungerattacke auslöst. Hier spielen die Art der Lebensmittel und die Menge eine Rolle. Dieser Zusammenhang wird durch den Glykämischen Index und die Glykämische Last beschrieben.

Glykämischer-Index. Dieser Wert beschreibt wie stark 50g verwertbare Kohlenhydrate in einem Lebensmittel zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels. Als Referenzwert dienen 50g Kohlenhydrate in Form von Glukose.

Glykämische Last. Um die Belastung des Stoffwechsel alltagsrelevant abzubilden wird der Glykämische Index in Relation zu einer üblichen Portion gesetzt.

Die Unterscheidung wird dadruch anschaulich, dass Je höher der Glykämische Index bzw. der Glykämische Index, desto höher die Blutzuckerbelastung und damit die Insulin Antwort Ihres Körpers.

führenWenn de Insulinspiegel noch hoch ist und die Kohlenhydrate verarbeitet sind, dann hat das neben dem oben genannten Serotonin-Mechanismus ebenfalls Heißhunger zur Folge.

Wenn Sie, z.B. Süßigkeiten essen, dann kommt bald der Heißhunger auf mehr Süßigkeiten, und dann wieder der Heißhunger usw. So geht das dann den ganzen Tag. Sie sind in einem TeufelskreisUm die Heißhungerattacken zu vermeiden, sollten Sie von vorne herein keine Kohlenhydrat-lastige Mahlzeiten vermeiden.

 

Erreichen kann man das zum Beispiel durch regelmäßiges körperliches Training – etwa schnelles Gehen. 3 bis 4 Mal die Woche für 30 bis 60 Minuten wären ideal.

Auch scharfes Essen kann hilfreich sein gegen den Winterblues. Wer an einem Tag entweder 1 bis 2 Chilischoten, 1 Knolle Ingwer, 2 bis 3 Knoblauchzehen oder 2 bis 3 Esslöffel Senf kreativ in seine Nahrung einbaut (z. B. als Ingwer-Shot), wird einen Effekt bemerken.

Man sollte es allerdings auch nicht übertreiben, weil eine zu starke Stoffwechselaktivierung auch zu Nebenwirkungen führen kann. Hilfreich ist die tägliche Messung der basalen Körpertemperatur. Vorsicht ist geboten, wenn die Körpertemperatur um mehr als 0,5 Grad Celsius vom Ausgangswert ansteigt! Mögliche Nebenwirkungen von scharfem Essen sind zudem Unruhe, Schwitzen oder Schlafstörungen.

…..weiter im Selbsthilfekurs „Winterblues“

https://www.villavita-med.de/downloads/provita-glykaemischer-index.pdf

 

 Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch

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