Herz-Kreislaufstillstand – sofort handeln ist wichtig
Stellen Sie sich vor, jedes Jahr erleiden rund 100.000 Menschen in Deutschland einen Herzkreislauf-Stillstand. Wenn dabei keine Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit jede Minute um 10 Prozent. Bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen im Schnitt 7 bis 8 Minuten.
Aber gerade in den ersten 10 Minuten ist die Laienreanimation lebensrettend: im Gegensatz zu Skandinavien mit 60% wird die Wiederbelebung durch Laien in Deutschland lediglich in 42 Prozent aller Fälle durchgeführt.
Laienreanimation – häufig der entscheidende erste Schritt
Die Laienreanimation besteht aus den drei Schritten Prüfen – Rufen – Drücken.
Durch die Kompression des Brustkorbes können Sie Blutfluss und Blutdruck in ausreichendem Maße aufrechterhalten. Weiterhin ergänzen Sie idealerweise die Herzdruckmassage durch eine Beatmung. Konsequent sorgen Sie mit der Atemspende dafür, dass zusätzlicher Sauerstoff über die Lungen in die Blutbahn gelangt.
Allerdings hat der betroffene Mensch vor Einsetzen eines plötzlichen Herz-Kreislaufstillstandes in der Regel noch normal geatmet, so dass die Sauerstoffspeicher meistens gut gefüllt sind. Somit ist eine Atemspende von Beginn der Wiederbelebung an zwar optimal, aber gerade in der Anfangsphase nicht zwingend erforderlich. Drücken ist wichtiger.
Alleinige Kardiokompression hilft auch – wissenschaftlich belegt
Das Schwedische Register für Wiederbelebung hat 30.445 Fälle von Herzkreislauf-Stillstand zwischen 2000 und 2017 erfasst. In 60 Prozent aller Fälle kam die Laienreanimation zum Einsatz. Richtigerweise übten fast 40 Prozent der Ersthelfer dabei die Herzdruckmassage in Kombination mit Beatmungsmaßnahmen aus. In knapp 21 Prozent der Fälle wurde ausschließlich die Herzdruckmassage angewendet.
Das Ergebnis nach 30 Tagen
- 7,1 % Überlebensrate der Personen, bei denen gar keine Reanimation stattgefunden hatte
- 16,2 % Überlebensrate bei denjenigen, welche eine Herzdruckmassage und Beatmung erhielten
- 14,3 % Überlebensrate in der Gruppe, die ausschließlich eine Herzdruckmassage erhalten hatten
Seien Sie im Notfall ein Ersthelfer
Schlussfolgernd kann die Laienreanimation die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Menschen verdoppeln. Folgerichtig ist nichts zu tun keine Option. Sie wissen es jetzt besser.
Kurzum, Sie können, falls Sie eine Abneigung gegen eine Mund-zu-Nase- oder eine Mund-zu-Mund-Beatmung haben, mindestens kräftig und kontinuierlich drücken bis professionelle Hilfe vor Ort ist.
? Riva G et al. Circulation online 2019: https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.118.038179
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