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Lärm macht krank – Stille schützt Herz und Kreislauf
Stille schützt Herz und Kreislauf. Längere kritische Geräuschexposition am Arbeitsplatz und im Wohnbereich, z.B. durch Straßengeräusche, ist ein potenzielles Gesundheitsrisiko. Ab 50 Dezibel (dB) steigt das Risiko für Herzinfarkt und Bluthochdruck pro 10 dB um 6 Prozent. Bei Werten über 50 dB macht daher Lärmschutz Sinn. Wir unterscheiden den nicht-individuell gestaltbaren Lärmschutz vom individuell gestaltbaren Lärmschutz.
Nicht-individuell gestaltbarer Lärmschutz
Hier gilt vor allen Dingen: Lärmbildung vermeiden und abwehren! Das kann etwa durch Ersatz von Dieselautos mittels E-Autos geschehen oder durch verkehrsberuhigende Maßnahmen. Lärm abwehren lässt sich mit architektonischen Maßnahmen, z. B. Schutzwänden. Entsprechend kann man lärmfern wohnen und arbeiten.
Die Hauswanddicke und die Fensterisolierung spielen ebenfalls eine Rolle. Sie können, zumindest was die Fensterisolierung in der Nacht angeht, selbst aktiv werden. Schwere Vorhänge können gut vor Lärm schützen. Im Innenraum können Schallschlucker wie Innenwände, Teppiche, Bilder und sogenannte Helmholtzsche Körper kleine Wunder vollbringen. Insgesamt betrachtet ist die Lärmexposition im Wohn- und Arbeitsbereich allerdings durch den Einzelnen häufig kaum kontrollierbar.
Individuell gestaltbarer Lärmschutz – öfter mal eine akustische Pause
Individuell gestaltbaren Lärmschutz kann der einzelne Mensch mit einfachen Maßnahmen günstig beeinflussen.
So können Sie z.B. eine akustische Pause einlegen, indem Sie Fenster und Türen schließen, ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Türe hängen. Für ca. 10 Minuten können Sie dann in akustischer Ruhe einfache Tätigkeiten ausführen. Atemübungen und Meditation sind hier besonders hilfreich. Sie sollten auch darauf achten, dass Sie Störgeräusche aktiv ausschalten, indem Sie Musik und Radio, auch via Kopfhörer, für eine Zeit lang abstellen.
Individueller Lärmschutz – ANC-Kopfhörer richtig nutzen
Ein interessanter Ansatz ist die Nutzung sogenannter In-Ear-Kopfhörer mit guten Ohrpassstücken -OHNE Musik.
Bereits das Einsetzen der Ohrstöpsel verringert die Schallexposition um 5 bis 10 dB. Mit Hilfe von Antischall-Systemen, sogenannten Active Noise Cancelling (ANC) Kopfhörern, kann Schall um 20 bis 30 dB abgeschwächt werden (z.B. Bose QuietComfort 20 In-Ear oder Bose Quiet-Control 30). Viele Produkte sind so auch ohne Handy („stand alone“) nutzbar.
Bei der Nutzung von In-Ear ANC-Kopfhörern OHNE Musikbeschallung ist es nicht das Ziel, das Umfeld komplett auszuschalten. Eine direkte Ansprache durch Personen oder Warnsignale sollten weiter hörbar sein. Bei einigen Systemen können Sie dafür den Grad der Schallabschirmung via App auf dem Handy individuell anpassen. Ein interessanter Effekt ist dabei, dass Sie die Umwelt häufig bewusster und klarer wahrnehmen, weil ablenkende Störgeräusche unterdrückt werden.
Obwohl man Warnsignale bei In-Ear ANC-Systemen gut wahrnehmen kann, sollte man bei der Nutzung im Straßenverkehr auf jeden Fall die Musik ausschalten und die visuelle Kontrolle intensivieren. Ist man zu Hause oder bei der Arbeit, dann kann man eventuell sogenannte Ambient Sounds nutzen, zum Beispiel die Endel-App. Im Gegensatz zu In-Ear-Systemen schließen Over-Ear-Kopfhörer mit ANC den Schall bis 35 dB ab. Das ist meist nicht erforderlich und vor allen Dingen als Fußgänger im Straßenverkehr auch nicht sinnvoll. Übrigens, als Autofahrer sollten Sie im Straßenverkehr keine Kopfhörer nutzen.
ANC-Kopfhörer sinnvoll für Menschen mit Hochtonschwerhörigkeit
Besonders nützlich sind In-Ear ANC-Systeme für Menschen mit Hochtonschwerhörigkeit. Der Anteil von Menschen mit Hochtonschwerhörigkeit beträgt im Alter von 44 bis 64 Jahren bereits 11 bis 24 Prozent der Bevölkerung und nimmt mit dem Alter zu.
Menschen mit Hochtonschwerhörigkeit haben erhebliche Probleme, z.B. in einem Stimmengewirr einem Gespräch zu folgen oder Gesprochenes im Fernsehen zu verstehen. Sie stehen durch Umgebungsgeräusche auch in anderen Situationen häufig unter Stress. In-Ear ANC-Kopfhörer mindern bei diesen Menschen den Stress durch Straßenverkehr, denn die Systeme sind auch für Fußgänger im Stadtverkehr geeignet.
Akustisches Umfeld kennen lernen
Lernen Sie Ihr persönliches akustisches Umfeld selbst kennen! Nutzen Sie dabei Apps, mit denen Sie die Lautstärke in Dezibel messen können, z.B. dB Messgerät Pro.
Ergreifen Sie Maßnahmen zum individuellen Lärmschutz, denn Lärmschutz ist Herz-Kreislaufschutz!
Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch