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Ohnmacht und Bewusstlosigkeit bei normaler Atmung: stabile Seitenlage
Wenn Sie bewusstlos sind, dann erschlafft die gesamte Muskulatur. Das kann dazu führen, dass Ihre Zunge zurückfällt und sich die Atemwege verlegen. Der fehlende Luftstrom in die Lunge bewirkt dann einen Sauerstoffmangel, der Organschäden zur Folge haben kann, vor allem für Ihr Herz und Gehirn.
Ein weiteres Problem bei Bewusstlosigkeit sind die verringerten bzw. aufgehobenen Schutzreflexe. Hier zu nennen sind vor allem der gestörte Schluck- bzw. Hustenreflex. Folglich besteht die Gefahr der Aspiration, das heißt: Nahrung, Blut oder Erbrochenes kann in die Luftröhre und in die Bronchien gelangen.
Im allerschlimmsten Fall können Sie an einer Aspiration akut ersticken. Überleben Sie das akute Ereignis, dann besteht immer noch die mittelfristige Gefahr einer schweren Lungenentzündung – die sogenannte Aspirationspneumonie.
Stabile Seitenlage – Atemwege frei halten
- Atemwege freihalten
- Zunge fällt nicht nach hinten
- Erbrochenes kann aus dem Mund abfließen
- Spontanatmung wird aufrechterhalten
- Schutz vor Ersticken
Nur eine bewusstlose Person mit normaler Atmung darf in die stabile Seitenlage gebracht werden. Eine bewusstlose Person mit gestörter Atmung dürfen Sie hingegen nicht in die stabile Seitenlage bringen. Hier müssen Sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen.
Bewusstlosigkeit und Ohnmacht bei erhaltener Atmung
Mit bewusstlosen Menschen kann jeder von uns einmal konfrontiert sein. Für eine Bewusstlosigkeit mit erhaltener Spontanatmung kann es verschiedene Gründe geben, so z.B.
- Trunkenheit und Drogengebrauch
- Kreislaufkollaps bei längerem Stehen
- Krampfanfall des Gehirns
- Schädel-Hirn-Trauma
- Unterzuckerung
Stabile Seitenlage anwenden – Wie geht die stabile Seitenlage?
- Überprüfen Sie die Spontanatmung
- Bringen Sie den bewusstlosen Menschen in Rückenlage
- Knien Sie sich seitlich neben den Betroffenen, z.B. links
- Bringen Sie den nahen (linken) Arm angewinkelt nach oben
- Greifen Sie den fernen (rechten) Arm, kreuzen den Arm über die Brust und legen die Handoberfläche an die Wange. Dabei lassen Sie die Hand nicht los.
- Beugen Sie das ferne (rechte) Bein im Knie
- Ziehen Sie den Betroffenen zu sich herüber
- das oben liegende (rechte) Bein rechtwinklig zur Hüfte legen
- Überstrecken Sie den Kopf der bewusstlosen Person leicht
- Nutzen Sie die Hand an der Wange zur Stabilisierung
- Öffnen Sie leicht den Mund der Person
- Der Mund ist so der tiefste Punkt des Körpers
Überwachung in stabiler Seitenlage
Bei einem bewusstlosen Menschen wissen Sie nie, wie sich der Zustand weiterentwickelt. Folglich müssen Sie die Atmung engmaschig kontrollieren und darauf achten, ob Atemgeräusche hörbar sind. Ein weiterer Hinweis für eine regelrechte Atemtätigkeit ist das Heben von Brustkorb oder Bauch.
Haben Sie Zweifel, dann gehen Sie davon aus, dass die Atmung nicht normal ist. Dann müssen Sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Dabei sollten Sie immer wieder das Bewusstsein kontrollieren. Neben der akustischen Ansprache bewerten Sie auch die Reaktion auf Schmerzreize durch kräftiges Rütteln, Kneifen oder Klatschen des Körpers.
Stabile Seitenlage – drohender Notfall?
Die Tatsache, dass Sie eine stabile Seitenlage eingeleitet haben, weist auf einen kritischen Gesundheitszustand hin. Die kurzfristige Dynamik mit drohendem Herzkreislaufstillstand, Atemstillstand beziehungsweise Krampfanfall können Sie dann nicht sicher abschätzen. Daher sollten Sie bei stabiler Seitenlage immer den Notruf unter 112 absetzen.
Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch