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Dr. Natalie Fleissner
Dr. med. Natalie Fleissner studierte Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zu ihren Behandlungsschwerpunkten gehört die Bildgebende Diagnostik. Besonders große Expertise hat sie zudem bei der Kontrolle und Nachsorge von Schrittmachersystemen wie dem Implantierbaren Defibrillator (ICD) und hochkomplexen Dreikammerschrittmachern. Zum Profil.

Der weibliche Zyklus – Einfluss auf Kreislauf und Befinden

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der weibliche zyklus

Der weibliche Ovarialzyklus – Einfluss auf Körpertemperatur, Kreislauf und Befinden

Der weibliche Zyklus mit den Hormonen Östrogen und Progesteron beeinflusst Herz und Kreislauf. Folglich ist somit die Bewertung von Frauen mit einem normalen Ovarialzyklus eine besondere Herausforderung.

Während bei der Einnahme von Kontrazeptiva und in der Menopause in der Regel stabile Hormonverhältnisse herrschen, schwanken bei einem normalen Ovarialzyklus die Hormone innerhalb eines Monats erheblich. Deswegen haben Hormone bei Frauen  nicht nur Einfluss auf das körperliche und emotionale Befinden, sondern auch auf den Kreislauf.

Daher ist die Kenntnis des aktuellen Zyklusstadium bei einer Frau mit normalem weiblichem Zyklus für uns in der Cardiopraxis von besonderer Bedeutung, gerade bei den Kreislaufmessungen.

der weibliche zyklus

Der normale weibliche Ovulationszyklus – Steuerung durch das Gehirn

Der regelmäßige Zyklus ist die Voraussetzung für die Befruchtung einer Eizelle und somit auch einer Schwangerschaft.  Eine intakte hormonelle Regulation erfolgt auf mehreren Ebenen, im Gehirn und in den Eierstöcken.

Gehirn. Im Gehirn findet im Hypothalamus die Ausschüttung des sog. Releasinghormons GnRH (Gonadotropin Releasing Homone) statt. Dieses bewirkt dann in der Hirnanhangsdrüse, der Hypophyse sowohl die Freisetzung der beiden Hormone FSH (Follikelstimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon).

Eierstöcke. In den paarig angelegten Eierstöcken, den sog. Ovarien erfolgt schließlich die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron. Folglich wird dann je nach Zyklusabschnitt vermehrt Östrogen durch die Signalwirkung von FSH oder Progesteron vermittelt durch LH gebildet.

Der weibliche Zyklus wird grundsätzlich in 2 Phasen eingeteilt:

  • Follikel- oder Eireifungsphase
  • Luteal- oder Gelbkörperphase

der weibliche zyklus

Die 1. Hälfte des weiblichen Zyklus – die Follikelphase

Der weibliche Zyklus beginnt mit dem 1. Tag der Regelblutung, der sog. Menstruation, bei der die Schleimhaut der Gebärmutter abgestoßen wird. Das Haupthormon der 1. Zyklushälfte ist Östrogen.

Zeitgleich zum Wiederaufbau der Gebärmutterschleimhaut bewirkt Östrogen die Eireifung in einem der beiden Eierstöcke. In der Folge wird mit  einem deutlichen Anstieg des Östrogenspiegels in der späten Follikelphase Eisprung, die sog. Ovulation ausgelöst. Das Eibläschen, der Follikel platzt auf und gibt die Eizelle frei, die dann vom Eierstock in den Eileiter gespült wird. Von dort aus geht der Transport dann weiter in Richtung Gebärmutter.

Ab dem Sprung in den Eileiter ist die Eizelle ist nun für 24 Stunden befruchtungsfähig.

Die 2. Hälfte des weiblichen Zyklus – die Gelkörperphase

Das Haupthormon der Gelbköperphase, der sog. Lutealphase ist das Progesteron.

Aus dem ursprünglichen Follikel entsteht im Ovar nun der Gelbkörper. Dadurch bildet das Ovar nun Progesteron und Östrogen, aber vor allem das Gelbkörperhormon Progesteron. Folglich wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut intensiviert fortgesetzt. Dieses dient zur eventuellen Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutter.

Folglich verhindert der erhöhte Progesteronspiegel auch eine neue Eireifung im Ovar und damit auch einen Eisprung. Anders gesagt, ist die Gelbkörperphase die unfruchtbare Phase des Ovarialzyklus. Diese Hormonkonstellation ist übrigens auch das Wirkprinzip der oralen Kontrazeption, der sog. “Pille“.

Kommt es nicht zu einer Schwangerschaft, wird der Gelbkörper im Ovar abgebaut, es wird folglich kein Progesteron mehr gebildet, die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen und der Zyklus beginnt mit dem 1. Tag der Regelblutung von Neuem.

der weibliche zyklus

Dauer des weiblichen Zyklus und Verlauf der Basaltemperatur

Die Dauer der Follikelphase beträgt bei einer regelmäßigen Dauer des Gesamtzyklus von 28 Tagen ca. 14 Tage. Dabei kann die Follikelphase zeitlich erheblich variieren. Daher erschwert dieser Umstand die Bestimmung des Zeitpunktes der Fruchtbarkeit, sei es zur Planung einer Schwangerschaft oder auch zu einer Verhinderung derselben. Kompliziert wird die Verhinderung einer Schwangerschaft auch noch dadurch, dass die männlichen Spermien im weiblichen Körper bis zu 48h überlebensfähig sind.

Die Dauer der Gelkörperphase ist mit 12-16 Tagen sehr konstant.

Schließlich erlaubt die Basaltemperaturmethode eine Abschätzung der fruchtbaren Phase. Demgemäß wird die Basaltemperatur morgens unmittelbar mit dem Aufstehen standardisiert bestimmt. Progesteron bewirkt während des Eisprungs durch eine Sollwertverstellung im Regelkreis der Temperaturregulation nach oben einen Temperaturanstieg von 0,2 bis 0,5°C. Dieses geschieht innerhalb von 48h nach dem Eisprung.

Schließlich fällt die Basaltemperatur vor der Regelblutung dann abrupt ab. Anders formuliert, wenn die Basaltemperatur über 16 Tage nach dem Eisprung hinaus erhöht bleibt, dann ist eine Schwangerschaft wahrscheinlich.

Literatur

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