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Stentimplantation und dann?
Das Einsetzen der Gefäßstütze (sogenannter Stent) in die Herzkranzarterie ist ein sehr häufiger Prozess in der Kardiologie. Wichtig in der Nachsorge ist zum einen, dass medikamentös eine Blutverdünnung sichergestellt wird, sodass der Stent offenbleibt. Und zum anderen, dass durch eine Therapie der kardiovaskulären Risikofaktoren (beispielsweise LDL-Cholesterin) die Grunderkrankung der Arteriosklerose nicht voranschreitet.
Stentimplantation beim akuten Koronarsyndrom versus elektive Stentimplantation
Wir unterscheiden bei der koronaren Stentimplantation Eingriffe, die im Rahmen eines sog. akuten Koronarsyndroms stattfinden, also zum Beispielbei einem Herzinfarkt. Demgegenüber steht die elektive Stentimplantation beim stabilen, chronischen Koronarsyndrom. Bei diesen elektiven Eingriffen ist nach der Stentinsertion eine zweifach blutverdünnende Therapie für 6 Monate notwendig. Sogar für 12 Monate notwendig ist dies beim akuten Koronarsyndrom. Ein weiterer Unterschied ist, dass in der Regel auch beim akuten Koronarsyndrom eine andere zweite Substanz verwendet wird (Ticagrelor und Prasugrel), gegenüber dem üblichen Clopidogrel beim chronischen Koronarsyndrom.
Blutverdünnende Therapie nach elektiver koronarer Stentimplantation
Es ist also sehr wichtig, dass man in den ersten 6 Monaten die duale Thrombozytenaggregationshemmung mit Acetylsalicylsäure 100 mg einmal täglich sowie mit Clopidogrel 75 mg einmal täglich durchführt. Heutzutage werden fast ausschließlich beschichtete Stents implantiert. Dies dient dazu, dass keine überschießende Wundheilung in den ersten Wochen auftritt, wenn die Gefäßinnenwand über das Implantat wächst. Die Blutverdünnung muss konsequent täglich eingenommen werden und es dürfen keine Therapielücken entstehen. Es besteht ansonsten die Gefahr eines Stentverschlusses mit anschließendem Herzinfarkt.
Zusammenfassung
Nach der koronaren Stentimplantation ist eine zweifach blutverdünnende Therapie bei chronischem Koronarsyndrom zwingend erforderlich. Damit der Stent gut einheilen kann und auch offenbleibt, sollten keine Therapielücken entstehen. Kleinere Operationen, die sich während der Phase der intensiven Blutverdünnung nicht verschieben lassen, können mittlerweile sogar unter der zweifach blutverdünnenden Therapie durchgeführt werden.