Dr. Natalie Fleissner
Dr. Natalie Fleissner
Dr. med. Natalie Fleissner studierte Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Zu ihren Behandlungsschwerpunkten gehört die Bildgebende Diagnostik. Besonders große Expertise hat sie zudem bei der Kontrolle und Nachsorge von Schrittmachersystemen wie dem Implantierbaren Defibrillator (ICD) und hochkomplexen Dreikammerschrittmachern. Zum Profil.

Gründliches Händewaschen – Schütz Dich und andere!

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Hände: Überträger von Krankheitserregern

Unsere Haut ist dicht besiedelt mit Mikroorganismen. Allein zehn Millionen davon leben auf einem Quadratzentimeter Haut – eine beeindruckende Zahl. Natürlich sind nicht alle Keime für uns schädlich, die meisten brauchen wir auch für unsere natürliche Hautflora. Aber manche sind krankmachend und werden am häufigsten über unsere Hände verbreitet.

Bis zu 80% aller ansteckenden Krankheiten, zum Beispiel typische Erkältungskrankheiten, die Grippe oder Magen-Darm-Infektionen, werden von Mensch zu Mensch über die Hände übertragen. Auch das Coronavirus SARS-CoV-2 wird nach aktuellen Erkenntnissen nicht nur über respiratorische Sekrete, d.h. über Tröpfchen und Aerosole, sondern über unsere Hände übertragen.

Wir fassen den ganzen Tag verschiedene Dinge an, zum Beispiel Türklinken, die Haltestange im Bus, den Einkaufswagen, die Computer-Tastatur oder Geldscheine. Unsere Hand kommt folglich mit vielen Stellen in Berührung, die andere schon angefasst haben. Es gibt also genug Möglichkeiten, auch krankmachende Keime auf unseren Händen zu sammeln.

Schlechte Gewohnheit: der Griff ins Gesicht

Wir fassen uns oft unbewusst mit den Händen ins Gesicht, reiben die Augen oder greifen an die Nase. So fassen wir uns einer amerikanischen Studie (2013) zufolge 3,6 Mal pro Stunde ins Gesicht. In 44% der Fälle werden dabei die Schleimhaut an Mund, Nase und Augen berührt. Andere Studien berichten sogar über eine deutlich höhere Frequenz von 20 Mal pro Stunde.

Krankmachende Erreger haben dann leichtes Spiel und können schnell über die Schleimhäute an Augen, Nase und Mund in den Körper gelangen. Insbesondere unter infektiologischem Gesichtspunkt wäre hier konsequentes Abtrainieren eine sinnvolle und vorbeugende Maßnahme.

Gründliches Händewaschen gegen Infektionen

Durch regelmäßiges und gründliches Händewaschen können wir den Infektionsweg unterbrechen. Auch Coronaviren kann man durch Seife inaktivieren.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, das Lied „Happy Birthday“ zweimal zu singen. Diese Zeitspanne entspricht ungefähr der empfohlenen Waschdauer.

Flüssigseifen oder Waschlotionen gehören zum Händewaschen unbedingt dazu, denn Wasser allein tötet keine Keime.

So geht gründliches Händewaschen

Die Wassertemperatur können Sie so wählen, dass sie angenehm ist. Zunächst müssen Sie die Hände nass machen, einseifen. Dabei Handrücken, Fingerzwischenräume, Fingerspitzen und Daumen nicht vergessen, denn dort sammeln sich die Keime. Dann ordentlich reiben und anschließend unter fließendem Wasser gut abwaschen.

Wichtig ist auch, sich nach dem Waschen die Hände sorgfältig abzutrocknen, denn in einer feuchten Umgebung können sich Keime besser halten. Zudem entfernt das Abtrocknen mit einem Handtuch durch die Reibung zusätzlich die Keime. Auf öffentlichen Toiletten benutzen Sie zum Abtrocknen am besten ein Einmaltuch und zum Öffnen und Schließen des Wasserhahns verwenden Sie ebenfalls ein Einwegtuch oder Ihren Ellenbogen. Außerdem sollte zu Hause jeder sein persönliches Handtuch benutzen.

Wann sollen wir unsere Hände waschen?

  • immer bei einer sichtbaren Verschmutzung

nach

  • jedem Toilettengang
  • dem Wechseln von Windeln oder wenn Sie Ihrem Kind nach dem Toilettengang bei der Reinigung geholfen haben
  • dem Nasenputzen, Husten oder Niesen
  • dem Kontakt mit Tieren
  • der Rückkehr nach Hause

vor

  • dem Essen
  • und nach der Zubereitung von Speisen, vor allem nach Verarbeitung von rohem Fleisch
  • dem Hantieren mit Medikamenten und Kosmetika
  • und nach Kontakt mit Kranken oder Behandlung von Wunden

Hautirritation durch richtiges Händewaschen vorbeugen

Waschen wir unsere Hände zu oft, vor allem bei hohen Wassertemperaturen und scharfen Reinigungsmitteln, kann eine Hautirritation die Folge sein. Normalerweise herrscht auf der Hand wie auf der gesamten Haut ein saures Milieu mit einem pH-Wert zwischen 4,8 bis 5,3. Durch das Händewaschen mit alkalischer Seife verschiebt sich dabei vorübergehend der natürliche pH-Wert der Haut. Gesunde Haut braucht ca. eine Stunde, bis das leicht saure Milieu wiederhergestellt ist. Zudem löst häufiges Waschen die schützenden Lipide aus der Haut und führt damit zu Lücken in der Hautschutzbarriere.

Daher sollten Sie eine milde, pH-neutrale Waschlotion bevorzugen. Unnötiges Händewaschen sollten Sie vermeiden und auf eine sorgfältige Trocknung der Fingerzwischenräume nach dem Waschen achten. Die Regeneration der Haut können wir mit einer feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Hautpflege unterstützen.

Fazit:

Die Handhygiene ist weltweit die wichtigste Maßnahme zur Infektionsprävention und zur Unterbrechung von Infektionsketten. Wir schützen damit uns und andere.

Außerhalb des medizinischen Bereichs reicht in der Regel das gründliche Händewaschen aus. Nur in besonderen Ausnahmesituationen, zum Beispiel wenn abwehrgeschwächte Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko im Haushalt leben oder pflegebedürftige Angehörige versorgt werden, sollte eine zusätzliche Händedesinfektion erfolgen.

Literatur:

Maßnahmen zur Händehygiene – Ein Beitrag zum Internationalen Tag der Händehygiene am 5.5., Epidemiologisches Bulletin Nr. 17, Robert Koch Institut, 30. April 2012

Alonso, W.J. et al: Facing Ubiquitous Viruses: When Hand Washing Is Not Enough. Clin Infect Dis. 2013 Feb 15; 56(4): 617

Aspekte der Hautverträglichkeit, des Hautschutzes und der Hautpflege, Epidemiologisches Bulletin Nr.18, Robert Koch Institut, 4. Mai 2015

 

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