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Dr. Frank-Chris Schoebel
Dr. Frank-Chris Schoebel arbeitet seit 25 Jahren als Kardiologe in Düsseldorf und war über 16 Jahre Mitarbeiter in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, davon 6 Jahre als Oberarzt. Zum Profil.

Winterblues – mehr Vitalität im Winter mit Vitamin D

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Winterblues und Winterdepression – Vitamin D relevant?!!

Beim Winterblues bzw. der Winterdepression sind die emotionale Stimmung sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit reduziert. Bis zu 25% der Menschen sind betroffen. Der entscheidende Faktor ist die Verringerung von Tageslicht im Winter. Entsprechend ist eine Lichttherapie mit einer Tageslichtlampe die beste Therapie.

Von der Behandlung von nicht-saisonalen Depressionen ist bekannt, dass der Ausgleich eines Vitamin D Mangels bei leichten bis mittelschweren Formen die Symptomatik verringern kann. Dabei ist der therapeutische Erfolg durchaus vergleichbar mit der Wirkung von Antidepressiva.

Folglich sollten Sie gerade bei Winterblues bzw. Winterdepression die Möglichkeit der Vitamin D Behandlung überprüfen.

Vitamin D – wichtig für die Bildung von Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, Thyroxin

Für die Bildung der Vitalitätshormone Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Thyroxin ist das Enzym Thyroxin-Hydroxylase von entscheidender Bedeutung. Sie bildet aus der Aminosäure Tyrosin, die wir mit der Nahrung aufnehmen, den Stoff L-Dopa aus dem dann die genannten Hormone synthetisiert werden.

Die Bedeutung der Vitalitätshormone für den Stoffwechsel, eine gute Stimmung sowie die körperliche als auch geistige Leistungsfähigkeit ist sehr gut in der Literatur belegt. Die stimmungsaufhellende Wirkung z.B. von Noradrenalin ist therapeutisches Prinzip bei der Behandlung mit den antidepressive wirksamen sog. Noradrenalin Re-uptake Hemmern.

Durch Vitamin D wird bewirkt, dass die Tyrosin-Hydroxylase von Ihren Genen vermehrt gebildet wird, was wiederum dann eine Steigerung der Vitalitätshormone zur Folge hat. Ein deutlicher Mangel an Vitamin D kann die Leistungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen.

Vitamin D-Bildung benötigt optimale Bedingungen

Vitamin D ist im strengen Sinne der Definition eines Vitamins kein Vitamin, weil der menschliche Körper Vitamin D in der Haut selber herstellen kann. Dazu benötigt Ihr Köper allerdings Tageslicht, so dass der Faktor Licht das eigentliche “Vitamin“ ist. Für die Vitamin D Bildung ist der UV-B-Anteil entscheidend, so dass Tageslicht gefiltert durch Fensterscheiben oder Sonnenschutzcreme nicht wirksam ist.

Bei optimalen Tageslichtverhältnissen genügt die tägliche Exposition von Gesicht, Händen und Unterarmen über 15 Minuten, um eine ausreichende Menge an Vitamin D zu bilden. Allerdings gehört zu den optimalen Bedingungen hier neben der Hautbeschaffenheit, dem wolkenfreien, klaren Himmel ohne Partikelverschmutzung der Luft auch der Einfallswinkel des Lichts.

Vitamin D Bildung – ab Herbst sicher zu wenig Licht ab dem 51. Breitengrad

Dieser ändert sich im Lauf des Jahres desto mehr je weiter wir vom Äquator entfernt leben. Während am Äquator der Lichteinfall der Sonne gleichbleibend steil ist, wird er zwischen 21. Juni, der Sommersonnenwende und dem 21. Dezember immer flacher, was eine abnehmende Lichtintensität zur Folge hat. Folglich nimmt auch die Vitamin D Produktion in Ihrer Haut immer mehr ab.

Dieser Effekt kann so ausgeprägt sein, dass wir beginnend im Herbst bis zum Frühjahr ab dem 51. Breitengrad trotz ausreichender Tageslichtexposition gar kein Vitamin D mehr bilden können, Dieses Phänomen wird auch “Vitamin D-Winter“ genannt.

Hauttyp und Vitamin D Bildung

Je heller der Hauttyp, desto leichter bildet Ihr Körper Vitamin D.

Evolutionsbiologisch kommen wir aus Afrika und unserer Vorfahren haben alleine 4,2 Millionen Jahre lang in Zentralafrika nahe am Äquator gewohnt. Wir können davon ausgehen, dass sie eine dunkle Hautfarbe wie die heutigen Afrikaner hatten.

Erst mit der Ausbreitung Homo sapiens nach Norden über die Grenzen Afrikas hinaus entwickelte der Mensch im Laufe der Evolution eine hellere Hautfarbe. Dieses kann als Anpassung an die verringerte vertikale Lichteinstrahlung und damit einer Optimierung der Vitamin D Synthese in nördlicheren Breitengraden interpretiert werden.

Auf der anderen Seite ist es so, dass eine dunkle Haut vor zu viel Vitamin D Bildung, z.B. am Äquator schützt. Wenn dunkelhäutige Menschen allerdings weit vom Äquator entfernt leben, sei es in nördlicher aber auch in südlicher Richtung, dann sind sie für einen Vitamin D Mangel besonders gefährdet.

Winterblues – Vitamin B6, Vitamin B12, Eisen

Auch andere Mikronährstoffe können eine Bedeutung für Stoffwechsel und Leistungsfähigkeit haben. Hierzu zählen vor allen Dingen Vitamin B6, B12 und Eisen. Eisen ist z.B. ein wichtiger Co-Faktor der Tyrosin-Hydroxylase, d.h. Eisenmangel vemindert die Aktivität der Tyrosin-Hydroxylase.

Gerade Frauen mit einem regelmäßigen Zyklus können durch die Regelblutung einen schleichenden Eisenmangel entwickeln. Vegetarier, Veganer und ältere Menschen, die wenig oder gar kein Fleisch essen haben häufig einen Mangel an Vitamin B12 und Eisen. Folglich sollten folgende Werte bei Winterblues bzw. Winterblues mittels Labortest bestimmt werden.

  • Vitamin D
  • Blutbild
  • Eisen, Transferrin, Transferrin-Sättigung, Ferritin
  • Vitamin B6
  • Vitamin 12

 Winterblues bzw. Winterdepression – Vitamin D substituieren

Deutschland liegt zwischen dem 47. und 54. Breitengrad, so dass hier das Risiko eines Vitamin D Mangels erhöht ist. Daher macht gerade in diesen Breitengraden eine zielgerichtete Substitution von Vitamin D bei Menschen mit Winterblues bzw. Winterdepression Sinn. Dieses führt zu einer Verbesserung der Stimmung und der Leistungsfähigkeit.

Die Substitution der oben genannten Mikronährstoffe sollte aus unserer Sicht Messwert-gesteuert sein. Einer unkontrollierten Einnahme stehen wir in der Cardiopraxis skeptisch gegenüber, nicht zuletzt, um sinnlose Behandlungen bzw. eine Überdosierung zu vermeiden.

Wir empfehlen eine Laboruntersuchung, z.B. im November und im Januar. Liegt der Vitamin D Spiegel bei 80% des unteren Grenzwertes, d.h. z.B. bei unter 20 ng/ml (UGW 30 ng/ml), dann ist auf jeden eine medikamentöse Substitution angezeigt. Dabei streben wir therapeutische Werte von 130% des UGW, also ca. 40 ng/ml an.

Menschen unter 65 Jahre sollten 20.000 IE Vitamin D ein bis 1xin der Woche zusätzlich einnehmen, Menschen über 65 Jahre eine Menge von 1.000 IE Vitamin D 1x täglich. Nach 4 bis 6 Wochen werden die Werte erneut überprüft.  In den Sommermonaten können dann eventuell eine Pause machen oder die Dosis reduzieren.

Eine Überdosierung sollten Sie vermeiden, denn es können Nebenwirkungen wie Hitzegefühl, Unruhegefühl, Schlafstörungen und Herz-Kreislaufstörungen auftreten.

…zum Start Selbsthilfekurs „Winterblues“

Fallbericht zu schwerem Vitamin D Mangel

 Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch

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