Dr. Frank-Chris Schoebel
Dr. Frank-Chris Schoebel
Dr. Frank-Chris Schoebel arbeitet seit 25 Jahren als Kardiologe in Düsseldorf und war über 16 Jahre Mitarbeiter in der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf, davon 6 Jahre als Oberarzt. Zum Profil.

Angina pectoris – Brustdruck & Brustschmerz bei Herzinfarkt

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Akuter Herzinfarkt – Symptome ernst nehmen und schnell handeln

Ein akuter Herzinfarkt ist ein gravierendes Ereignis, welches in 30% der Fälle mit Todesfolge verbunden ist. Richtiges und sofortiges Handeln kann hier Leben retten.

Häufig ist der betroffene Mensch im ablaufenden Herzinfarkt nicht handlungsfähig, sei es, weil er oder sie körperlich und geistig nicht in der Lage ist oder weil einfach die Krankheitseinsicht fehlt. Manchmal ist es die Banalisierung von eher gering ausgeprägten Beschwerden, was zu einem wertvollen Zeitverlust führt. Denn, je früher ein verschlossenes Herzkranzgefäß bei einem ablaufenden Herzinfarkt im Herzkatheterlabor wiedereröffnet wird, desto höher die Überlebenswahrscheinlichkeit.

Folglich ist bei einem akuten Herzinfarkt nicht nur wichtig, was Sie bei der Selbstwahrnehmung als betroffener Mensch selber spüren, sondern auch welche Veränderungen Ihr soziales Umfeld im Sinne der Fremdwahrnehmung bemerkt.

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Brustdruck – häufigstes Symptom eines akuten Herzinfarktes

Brustdruck, in der Fachsprache Angina pectoris genannt, ist das häufigste Symptom bei einem Herzinfarkt. Im Gegensatz zur stabilen Angina pectoris und zur instabilen Angina pectoris besteht bei einem akuten Herzinfarkt ein anhaltender Druck in Ruhe mit einer Dauer von mehr als 10 Minuten. Ab diesem Zeitpunkt stirbt der Herzmuskel unwiederbringlich ab.

Der Druck kann auch isoliert in der Schulter, dem Arm, dem Rücken oder dem Oberbauch auftreten. Sogar ein dumpfes Ziehen im Unterkiefer kann vorkommen.

Bei einem Herzinfarkt ist der Brustdruck fast immer von Zusatzsymptomen begleitet. Hierzu zählen insbesondere:

  • Luftnot
  • Ausstrahlung
  • Blässe
  • Übelkeit
  • Schwitzen
  • Verwirrtheit

Übrigens, Brustdruck, der seinen Ursprung in einer Durchblutungsstörung des Herzens hat, ist nicht bewegungsabhängig, d.h. er kann durch eine Beugung bzw. Drehung der Wirbelsäule bzw. tiefes ein- und ausatmen nicht beeinflusst werden. Ist das allerdings der Fall, dann sind andere Ursachen der Beschwerden, z.B. im Bereich der Wirbelsäule wahrscheinlicher. Auch ein sog. heller, stechender oder ein punktueller Schmerz hat seinen Ursprung fast nie im Herz.

Bei einem akuten Herzinfarkt reagiert der Brustdruck im Test NICHT auf die Einnahme von Nitro Spray, weil das Herzkranzgefäß in der Regel komplett verschlossen ist.

Akuter Herzinfarkt – die Perspektive BETROFFENER Menschen

Bei einem akut und symptomatisch ablaufenden Herzinfarkt sind Sie zunächst irritiert, Sie spüren Druck auf der Brust, aller meistens mit Luftnot verbunden.

Mit Brustdruck und Luftnot kommt ein Gefühl der inneren Schwäche, Ihr Körper fühlt sich an wie Blei. Körperliche Bewegung versuchen Sie zu vermeiden, um die Herzarbeit nicht zu steigern, denn Sie spüren, das würde eine Zunahme der Beschwerden zur Folge haben.

Trotz dieser äußerlichen und auch für andere Menschen sichtbaren körperlichen Gebundenheit werden Sie innerlich zunehmend unruhiger. Das ist eine Folge von Adrenalin, welches schon alleine durch den Stress der Durchblutungsstörung des Herzmuskels, vermehrt ausgeschüttet wird.

Adrenalin kann Ihre geistigen Fähigkeiten einschränken, so dass Ihnen das Sprechen von klaren Sätzen schwerfällt.

Im optimalen Fall wissen Sie spätestens jetzt, dass Sie in einer lebensbedrohlichen Situation sind und Hilfe benötigen. Sie setzen selber oder über andere Menschen die Rettungskette in Gang.

Akuter Herzinfarkt – die Perspektive NICHT-BETROFFENER Menschen

Sie sitzen mit Ihrer Frau am Sonntagabend zu Hause vor dem Fernseher, der Tatort beginnt gerade. Obwohl Sie dem Krimi folgen, spüren Sie, dass irgendetwas nicht stimmt. Als Sie sich zufällig Ihrer Frau zuwenden, merken Sie, dass Ihre Frau sich mit der rechten Hand an die linke Brust greift und mit dem anderen Arm auf den Oberschenkel aufstützt.

Sie bekommen den Eindruck, dass Ihre Frau schwer atmet. Sie fragen Ihre Frau: „Stimmt etwas nicht?.“ Ihre Frau antwortet: „Nein, nein, alles in Ordnung, ich glaube, ich habe mir nur irgendwie den Rücken verknackst.“

Jetzt kennen Sie natürlich Ihre Frau, bevor sie überhaupt irgendetwas sagt, muss schon etwas Schwerwiegendes passiert sein. Zwischenzeitlich sehen Sie, dass Ihre Frau ein aschfahles Gesicht bekommt. Sie sagt jetzt ungefragt: „Ich hab hier irgendwie so einen komischen Druck auf der Brust……und ich krieg´ so schlecht Luft.“

Sie fragen: „Soll ich einen Arzt rufen?“ Ihre Frau: „Ne, ne, lass mal lieber, das wird schon.“ – Sie wirkt jetzt etwas verwirrt, so kennen Sie sie gar nicht.

Nun wissen Sie, dass ca. 60% aller Herzinfarkte im häuslichen Bereich vorkommen und dass auch Frauen in ca. 33% der Fälle betroffen sein können. Irgendwo haben Sie gelesen, dass ca. 66% aller Menschen vor einem Plötzlichen Herztod innerhalb von 30 Minuten vor dem Ereignis Symptome wie Brustdruck und Luftnot haben; Blässe und Schwitzen sollen ein ganz schlechtes Zeichen sein.

Sie wissen jetzt, dass es sich bei Ihrer Frau um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt. Jetzt zählt jede Minute. Sie rufen den Notarzt mit dem Rettungsteam unter 112.

So etwas kann natürlich auch einem Arbeitskollegen oder -kollegin am Arbeitsplatz passieren. Auch hier verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl, dass irgendetwas nicht stimmt, fragen nach und handeln sofort.

Herzinfarkt jede Minute zählt

Wir in Cardiopraxis haben alleine durch unsere Tätigkeit in verschiedenen Kliniken Tausende und Abertausende von Menschen mit ablaufendem Herzinfarkt akut betreut, sei es auf der Notaufnahmestation, im Herzkatheterlabor oder auf der Intensivstation. Solche Geschichten, wie oben geschildert sind auch jetzt noch ein großer Teil unseres Alltags.

Jetzt betreuen wir vor allen Dingen Menschen nach einem Herzinfarkt, so dass ein solcher in der Zukunft nicht mehr passiert. Wir helfen Ihnen Symptome richtig einzuschätzen, so dass Sie im Ernstfall richtig handeln können. Deshalb haben wir auch diesen Beitrag für Sie geschrieben.

Die Menschen die rechtzeitig die richtigen Schritte einleiten, sind diejenigen, die zu einer deutlich verringerten Sterblichkeit bei Herzinfarkt, kurzfristig und langfristig beitragen. – Jede Minute zählt.

Also, bei anhaltendem Brustdruck länger als 10 Minuten und Begleitsymptomen wie Luftnot, Blässe, Schwindel, Schwitzen oder Übelkeit immer unverzüglich die Rettungskette unter 112 starten. Haben Sie Zweifel, denken aber an einen Herzinfarkt, handeln Sie ebenso mit 112!

 

 

….weiter im Selbsthilfekurs „Herzinfarkt sofort erkennen“

 

 Cardiopraxis – Kardiologen in Düsseldorf & Meerbusch

 

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