Dr. Stefan Dierkes
Dr. Stefan Dierkes
Dr. med. Stefan Dierkes besondere Expertise liegt auf der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen mittels Herzschrittmacher und Defibrillator. Dabei kommt ihm eine 14-jährige Erfahrung in verschiedenen Kliniken zugute. Allein mehr als 15.000 EKGs hat Dr. med. Stefan Dierkes in seiner kardiologischen Laufbahn bis heute durchgeführt. Zum Profil.

Lipoprotein (a) – Kardiovaskulärer Risikofaktor

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Lipoprotein (a) – Zusätzlicher Gefäßrisikofaktor des Fettstoffwechsels

Lipoproteine sind Kombinationsmoleküle mit einem Proteinanteil und einem Lipidanteil, das heißt Fettanteil. Die Aufgabe der Lipoproteine ist, wasserunlösliche Fette und Cholesterin im Blut zu transportieren.

Lipoprotein (a) – Aufbau des Moleküls

Das Lipoprotein (a) besteht aus dem Apolipoprotein (a) und dem Apolipoprotein B-100. Dabei ähnelt das Molekül dem LDL-Cholesterin Molekül. Es entfaltet daher auch atherosklerotische Wirkungen,es fördert also Gefäßablagerungen und Verkalkungen und damit die Bildung von Gefäßengstellen. Darüber hinaus hat das Lipoprotein (a) Ähnlichkeit mit Plasminogen. Plasminogen wiederum ist ein wichtiger Faktor der körpereigenen Gerinnselauflösung. Da sich die Molekülstruktur ähnelt, kommt es zu einer Konkurrenz um die Bindungsstellen von Plasminogen, sodass insgesamt Plasminogen seine Wirkung nicht entfalten kann. Somit ist das Risiko für Thrombosen und Embolien unter Lipoprotein (a) erhöht.

Klinische Bedeutung von Lipoprotein (a)

Erhöhungen von Lipoprotein (a) bedeuten ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. In großen epidemiologischen Studien zeigt sich, dass Menschen, die zu den 10% mit den höchsten Lipoprotein (a)-Werten gehören, ein 3-4-fach erhöhtes Herzinfarktrisiko haben. Zudem sind Lipoprotein (a)-Erhöhungen ein unabhängiger Risikofaktor. Das heißt sie entfalten auch ihre gefäßschädigende Wirkung bei gleichzeitig bestehender LDL-Cholesterin-Erhöhung.

Lipoprotein (a) – Interpretation der Laborergebnisse

Das Lipoprotein (a) wird unterschiedlich aus der Blutprobe gemessen. Daher ergeben sich auch unterschiedliche Grenzwerte je nach Messmethode:
– Lipoprotein (a) >30 mg/dl erhöht
– Lipoprotein (a) >75 nmol/l erhöht

Ursachen der Erhöhung bei Lipoprotein (a)

Die Lipoprotein (a)-Erhöhung ist genetisch determiniert. Sie ist also unabhängig von der Ernährung des Betroffenen und auch unabhängig vom Bewegungsausmaß. Dementsprechend kann man sie auch nicht durch Lebensstilmodifikationen beeinflussen.

Lipoprotein (a)-Erhöhung – Therapieoptionen

Die Therapieoptionen bei der Lipoprotein (a)-Erhöhung sind sehr begrenzt. Denn die üblichen Statine, die sonst bei der LDL-Cholesterin-Erhöhung eine Rolle spielen, sind hier nicht relevant wirksam. Allenfalls kommt es zu 10%igen Senkungen. Die seit wenigen Jahren verfügbaren PCSK 9-Inhibitoren senken das Lipoprotein (a) um 20-30%. Allerdings gibt es bei isolierter Lipoprotein (a)-Erhöhung, das heißt bei normalen LDL-Cholesterin-Werten, für diese Therapie keine Zulassung. Für schwere Fälle mit fortschreitenden Gefäßverkalkungen ist die Lipoprotein-Apherese eine Therapieoption. Diese ist im Sinne einer Blutwäsche zu verstehen: Wie bei der Dialyse wird über die extrakorporale Zirkulation Lipoprotein (a) dem Körper entzogen.

Wichtig ist, dass man alle weiteren begleitenden Gefäßrisikofaktoren – insbesondere das LDL-Cholesterin bei Patienten mit Lipoprotein (a)-Erhöhung – konsequent einstellt. Perspektivisch sind derzeit neue Medikamente in Erprobung, welche sehr vielversprechend sind. Möglicherweise können sie in den nächsten Jahren noch unterstützend hilfreich sein.

Lipoprotein (a) – Wann sollte es bestimmt werden?

Bei der üblichen Blutentnahme ist das Lipoprotein (a) nicht in der Bestimmung der Fettstoffwechselparameter enthalten. Empfehlen möchten wir eine Bestimmung des Lipoproteins (a) immer dann, wenn es in sehr frühen Jahren schon zur Veränderung der Gefäße bzw. der frühen Manifestation von Arteriosklerose kommt. Das kann zum beispielsweise eine relevante koronare Herzerkrankung, die im Alter von unter 45 Jahren besteht, sein. Zudem sollte daran gedacht werden, wenn es trotz optimaler Einstellung der üblichen Risikofaktoren zu klinischen Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zunächst kommt. Nicht zuletzt sollten bei familiär bekannter Erhöhung frühzeitig eine Bestimmung und dann auch eine Gefäßscreening-Untersuchung erfolgen.

 

Literatur

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