Geschätzt leiden in Europa etwa 10-20% der Bevölkerung unter Schlafstörungen. Wir alle kennen gelegentliche Einschlaf- oder Durchschlafschlafstörungen, wir können nicht einschlafen, finden keine Ruhe, wachen nachts auf, schwitzen oder können danach nicht wieder einschlafen. Diese gelegentlichen Schlafstörungen haben zunächst keine Bedeutung. Sind die Schlafstörungen jedoch chronisch, das heißt länger als 3-4 Wochen, so können sie gesundheitliche Probleme mit sich bringen.
Wie äußern sich Schlafstörungen?
Wir unterscheiden prinzipiell zwischen Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen. Bei Einschlafstörung finden wir nicht in den Schlaf, bei Durchschlafstörung wachen wir frühzeitig auf. Eine ideale Schlafdauer liegt bei etwa 7-8 Stunden. Liegt sie bei weniger als 6 Stunden oder mehr als 9 Stunden, können gesundheitliche Folgen auftreten.
Durch gestörten, nächtlichen Schlaf kann es auch zu Symptomen am Tage kommen. Hierzu gehören Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen und auch Konzentrationsstörungen. Auch sind eine eingeschränkte körperliche und auch psychische Belastbarkeit typische Folgen einer Schlafstörung.
Welche Ursachen haben Schlafstörungen?
Wir unterscheiden primäre von sekundären Schlafstörungen. Bei den primären Schlafstörungen lässt sich keine körperliche oder seelische Ursache festmachen. Typischerweise werden sie ausgelöst durch Stress- oder auch Schlafbedingungen.
Die Auslöser für primäre Schlafstörungen sind sehr vielfältig. Im Mittelpunkt stehen Lebensgewohnheit, Genussmittel wie Kaffee, Alkohol oder Nikotin, und auch Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus z.B. durch Schichtarbeit und Jetlag.
Bei sekundären Schlafstörungen kann es sich um körperliche oder psychische Ursachen handeln. Hierzu gehören neben psychiatrischen Ursachen auch organische, internistische und neurologische Erkrankungen. Aus dem Bereich der Herz-Kreislauf-Medizin kann die Herzschwäche zu nächtlichen Schlafstörungen führen. Zum Beispiel ist bei der sogenannten Herzinsuffizienz das nächtliche Wasserlassen vermehrt, sodass der Schlaf stets unterbrochen wird. Ein wichtiger Punkt ist außerdem, dass Medikamente Schlafstörung verursachen können. Medikamente aus nahezu allen Substanzklassen können hier problematisch sein. Zu nennen sind beispielsweise Schilddrüsenhormone, harntreibende Mittel (sogenannte Diuretika) oder auch Asthma-Medikamente.
Was hilft gegen Schlafstörungen?
Schlafstörungen lassen sich auch durch nicht medikamentöse Maßnahmen bessern. Zunächst gilt es natürlich den Grund zu finden und diesen dann zu behandeln. Außerdem hilft das Einhalten folgender Regeln:
Für ein erholsamem Schlaf ist generell zu empfehlen:
• Halten Sie regelmäßige Schlafzeiten ein.
• Schlafen Sie nicht mehr, als Ihr Organismus benötigt. Die ideale Schlafdauer liegt bei 7-8 Stunden.
• Sorgen Sie für angenehme Schlafbedingungen im Schlafzimmer. Hierzu gehört zum Beispiel eine angenehme Zimmertemperatur. Diese sollte in der Regel bei 18-19 °C liegen, also nicht zu warm sein.
• Schützen Sie sich vor zu viel Helligkeit und Lärm.
• Trinken Sie abends keinen Alkohol oder Kaffee. Individuell ist auch der Verzicht schon nachmittags angebracht.
• Ein regelmäßiges, körperliches Training und eine balancierte Ernährung fördern einen gesunden Schlaf.
Pflanzliche Unterstützung für einen erholsamen Schlaf
Einige Pflanzen haben eine beruhigende Wirkung. Hierzu gehört Hopfen, der als Tee eingenommen werden kann. Lavendelöl hat eine schlafunterstützende und beruhigende Wirkung, ebenso wie die Passionsblume bei Unruhezuständen wirkt.
Wann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen?
Vorübergehende Schlafstörungen, mit klar erkennbaren Auslösern, sind häufig. Vergehen diese wieder, müssen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt nicht aufsuchen.
Einen Arzt sollten Sie aufsuchen, wenn die Schlafstörungen chronisch werden, das heißt länger als 4 Wochen bestehen oder wenn die fehlende Schlafqualität Sie in Ihren Alltagstätigkeiten deutlich beeinträchtigt.