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Dr. Stefan Dierkes
Dr. med. Stefan Dierkes besondere Expertise liegt auf der Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen mittels Herzschrittmacher und Defibrillator. Dabei kommt ihm eine 14-jährige Erfahrung in verschiedenen Kliniken zugute. Allein mehr als 15.000 EKGs hat Dr. med. Stefan Dierkes in seiner kardiologischen Laufbahn bis heute durchgeführt. Zum Profil.

Schlafapnoe-Syndrom – was ist das?

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Wer schlecht schläft, ist nicht nur müde – sondern langfristig auch ernsthaft gefährdet. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was hinter dem Schlafapnoe-Syndrom steckt, wie es erkannt wird und welche Folgen es für Ihre Gesundheit haben kann.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Was ist Schlafapnoe?
    Atemaussetzer (Apnoe) oder Atemflussminderung (Hypopnoe) während des Schlafs führen zu einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Körpers.

  • Wie wird sie erkannt?
    Der sogenannte Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) misst die Häufigkeit nächtlicher Atemstörungen – ab einem AHI von 5 wird es medizinisch relevant.

  • Welche Formen gibt es?

    • Obstruktive Schlafapnoe: Häufigste Form – blockierte Atemwege trotz normalem Atemantrieb.

    • Zentrale Schlafapnoe: Atemantrieb aus dem Gehirn fehlt.

    • Kombinierte Form: Mischbild aus beidem.

  • Was sind die Ursachen?
    Hauptursache ist Übergewicht, aber auch Alkohol, Rückenlage beim Schlafen, vergrößerte Mandeln oder Schlafmittel spielen eine Rolle.

  • Welche Symptome treten auf?

    • Tagesmüdigkeit

    • Konzentrationsprobleme

    • Gereiztheit

    • Nicht-erholsamer Schlaf trotz ausreichender Dauer

    • Häufig bemerkt der Partner das nächtliche Schnarchen mit Atempausen.

  • Gesundheitliche Folgen:

    • Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern, Herzinfarkt und Schlaganfall

    • Gefährlicher Sekundenschlaf im Straßenverkehr

  • Was tun?
    Frühzeitige Diagnostik, z. B. mit einem tragbaren Messgerät für zu Hause, ist entscheidend. Auch einfache Maßnahmen wie Seitenlage beim Schlafen können helfen.

Dieser Ratgeber erklärt klar und verständlich, wie ernst die nächtlichen Atemstörungen zu nehmen sind – und warum es sich lohnt, dem Thema Aufmerksamkeit zu schenken.
Viel Freude beim Lesen und Hinterfragen – Ihre Gesundheit beginnt im Schlaf!

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Schlafapnoe-Syndrom – zu wenig Atmung in der Nacht

Ein gesunder Schlaf ist wichtig für die Leistungsfähigkeit am Tag. Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine schlafbezogene Atmungsstörung. Beim Schlafapnoe-Syndrom unterscheiden wir die Hypopnoe von der Apnoe. Eine Hypopnoe ist ein verminderter Atemgasfluss bei gleichzeitigem Abfall der Sauerstoffsättigung. Apnoe bedeutet einen kompletten Atemstillstand für mehr als 10 Sekunden.

Die Schlafapnoe ist zum Teil mit einfachen Methoden messbar. Wir bestimmen hier den sogenannten Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI). Dieser misst die Anzahl der Ereignisse an relevanter Apnoe bzw.Hypopnoe pro Stunde. Ab einem Apnoe-Hypopnoe-Index von 5 gilt der Befund als auffällig.

Wenig Sauerstoff in der Nacht hat hohen Adrenalinspiegel zur Folge

Der Abfall der Sauerstoffsättigung bedeutet für Ihren Körper eine erhebliche Stresssituation. Denn Sauerstoff ist lebenswichtig und muss dem Körper Tag und Nacht zugeführt werden. Der Körper kann einen Abfall der Sauerstoffsättigung sehr früh wahrnehmen. Er reagiert dann mit einer Adrenalin-vermittelten Aktivierung, um im wahrsten Sinne des Wortes den Körper wachzurütteln, sodass er wieder anfängt, vernünftig zu atmen. Diese Stressreaktion mit Adrenalin, die in der Nacht bis zu 60 Mal pro Stunde und fast ausnahmslos unbewusst vorkommt, hat erhebliche gesundheitliche Folgen – gerade im Herz-Kreislauf-Bereich.

Schlafapnoe – zentral, obstruktiv oder kombiniert?

Wir unterscheiden grundsätzlich zwei Formen des Schlafapnoe-Syndroms: das zentrale Schlafapnoe-Syndrom und das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom. Beide Formen kommen auch kombiniert vor.

Zentrales Schlafapnoe-Syndrom. Hier liegt ein verminderter Atemantrieb in Ihrem Gehirn vor. Es kommt zur fehlenden Atembewegung von Brustkorb und Bauch, so dass der Atemgasfluss vermindert ist. Das wiederum führt zum bekannten Abfall der Sauerstoffsättigung.

Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom. Hier ist der Atemantrieb komplett normal. Auch eine Atembewegung von Brustkorb und Bauch ist vorhanden. Allerdings sind die oberen Atemwege vorübergehend verlegt. Der Atemgasfluss kann deshalb nicht vernünftig stattfinden, sodass wiederum die Sauerstoffsättigung abfällt. Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist die häufigste Form.

Schlafapnoe-Syndrom – Risikofaktoren

Der Hauptrisikofaktor für eine Schlafapnoe ist das Übergewicht. Weil die oberen Atemwege stärker mit Fett unterpolstert sind, treten in Verbindung mit einer schlaffen Muskulatur dann die oben genannten Probleme auf.

Zudem kann abendlicher Alkohol ein Schlafapnoe-Syndrom noch erheblich verstärken. Des Weiteren begünstigen anatomische Besonderheiten, etwa eine Verlegung durch eine geschwollene Nasenmuschel bzw. geschwollene Rachenmandeln, eine Schlafapnoe.

Schlaftabletten haben ähnlich wie Alkohol eine Schlafapnoe-verstärkende bzw. -auslösende Wirkung.

Nicht zu vergessen ist, dass das Schlafen in Rückenlage die obstruktive Schlafapnoe begünstigt. In einigen Fällen treten die nächtlichen Atmungsstörungen ausschliesslich in Rückenlage auf. Eigentlich ist das mit die erste therapeutische Maßnahme, die wir bei der Diagnose eines obstruktiven Schlafapnoesyndroms empfehlen: Schlafen Sie bitte auf der Seite!

Schlafapnoe-Syndrom – Tagesmüdigkeit, Bluthochdruck, Vorhofflimmern

Meistens ist es der Lebenspartner, der beim Betroffenen das Schlafapnoe-Syndrom bemerkt. Hierbei gilt es auf Schnarchen mit phasenweise tiefen seufzerartigen Atemzügen zu achten. Nicht jedes Schnarchen bedeutet, dass Sie ein Schlafapnoe-Syndrom haben. Entscheidend ist der Nachweis von Hypopnoe- oder Apnoe und der damit verbundene Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut, was man nur messtechnisch, z.B. mit der kardiorespiratorischen Polygrafie erfassen kann.

Grundsätzlich gilt, dass der Schlaf nicht erholsam ist, unabhängig von seiner Dauer. Die wiederholt auftretenden nächtlichen Alarm- und Stressreaktionen führen zu einer neurovegetativen Dysbalance. Diese äußert sich durch Tagesmüdigkeit mit dem Bedürfnis, weniger als 5 Stunden nach dem Erwachen wieder zu schlafen. Gereiztheit und Unkonzentriertheit sind häufig ein Problem.

Für uns in der Cardiopraxis ist es vor allen Dingen der schwer einstellbare Bluthochdruck und Vorhofflimmern ohne klar erkennbare Ursache, die uns an ein Schlafapnoe-Syndrom denken lassen.

Schwere Komplikationen des Schlafapnoe-Syndroms

An erster Stelle hier zu nennen ist der tagsüber auftretende Sekundenschlaf im Straßenverkehr. Eine erhebliche Zahl an Unfällen in Deutschland wird durch den sogenannten Sekundenschlaf am Steuer verursacht – häufig eine Folge eines Schlafapnoe-Syndroms. Es wird geschätzt, dass 25% aller Unfälle auf der Autobahn Folge eines Sekundenschlafs sind.

Der Abfall der Sauerstoffsättigung und die damit verbundene Steigerung des Adrenalinspiegels im Blut haben erhebliche Folgen für Ihr Herz-Kreislaufsystem. Im kardiovaskulären Bereich bereiten vor allem Bluthochdruck sowie Herzrhythmusstörungen wie z.B. Vorhofflimmern Probleme. Allerdings steigt auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder auch einen Schlaganfall.

Bei begleitender Koronarer Herzkrankheit ist das Schlafapnoe-Syndrom auch ein Risikofaktor für eine potenziell tödliche Rhythmusstörung: das gefürchtete Kammerflimmern.

Schlafapnoe-Syndrom – daran denken und handeln

Das Schlafapnoe-Syndrom ist also eine Erkrankung, bei der Probleme in der Nacht zu gesundheitlichen Folgen am Tag führen. Sollten Sie bei sich oder einem anderen Menschen Symptome des Schlafapnoe-Syndroms bemerken, dann ist eine orientierende Diagnostik zu Hause, z.B. mit einem tragbaren kardiorespiratorischem Polysomnografiegerät, sinnvoll.

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